Dienstag, Februar 26, 2008

SECURITY - "Ich bin beauftragt, Sie zu töten"

Die "eilig Geschaftsvorschlage" der zahllos guten Freunde aus Nigeria sind bekannt; die Mails mit der Option auf 20 Millionen Dollar landen denn auch eilig im Papierkorb, falls es der Filter nicht ohnehin schon besorgt hat. Schon zum Jahreswechsel 2006/2007 kursierten zudem E-Mails eines vermeintlichen Berufskillers im Netz, in denen der Empfänger dazu aufgefordert wurde, mehrere tausend US-Dollar an den Absender zu zahlen, sonst werde dieser den Empfänger töten. Wie die Washington Post heute berichtet, tauchen nun wieder neue Versionen solcher Scam-Mails auf, die weitaus weniger freundlich klingen als die betrügerischen Versuche der Francis Bagumas der Afrika-Connection und immer öfter auf Polizeirevieren landen: Sie drohen dem Empfänger wieder mit Mord.
Geschrieben wird die Mail von einem "Killer", der nach eigenen Angaben den Auftrag zum Mord des Adressaten erhalten hat und nun mit einem Geschäftsvorschlag besonderer Art aufwartet: "Ich bin beauftragt, Sie zu töten, es ist einer Ihrer Freunde. Ich beobachte Sie. Jedoch ... ich glaube nicht, was Sie sagen und ich gebe Ihnen die Chance, mich zu bezahlen, damit ich Sie nicht töte ..."
So zitiert die Washington Post typische Ausschnitte aus diesen Scam-Mails, die in den letzten Monaten zu Dutzenden bei Bewohnern in Fairfax und Stafford County eingetroffen sind. Inhalt und verlangte Summen würden laut Angaben der dortigen Sheriff-Büros variieren - wie bei den herkömmlichen Betrugmails. Und wie in jener Scam-Post soll auch die neue Variante von Rechtschreibfehlern, Vertippern und grammatikalischen Fehlern durchsetzt sein.(Quelle:Heise.de)

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High Speed Police-Chase


Typisch Amerikanische Verfolgungsjagd...

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"Vergiss das Paranormale!"

TV-Mystifier Uri Geller über seine Erfahrungen mit der CIA, paranormale Ölfunde in Mexiko, seinen Einsatz für israelische und palästinensische Rettungswagen, den Libanon-Krieg, seinen medienkritischen Schlüsselroman "Ella" - und seinen Rat, Löffelbiegen zu vergessen ...

Letztes Jahr erschien auf Telepolis eine medienkritische Kurzbiographie über Uri Geller, der man selbst den Vorwurf machen könnte, eine wesentliche Quelle ausgelassen zu haben, nämlich Uri Geller höchst persönlich. Dies wurde nun letzten Donnerstag im karnevalistischen Köln nachgeholt, wo der weltbekannte Löffelbieger anlässlich seiner aktuellen TV-Show für zwei Monate residiert. Zwischen einem Krankenhausbesuch und seinem Auftritt zur Harald Schmidt-Show nahm er sich für Telepolis die Zeit für ein Interview speziell zu politischen Themen.

Uri, lassen Sie uns mit Ihren Berührungen mit der zwielichtigen Welt der Geheimdienste beginnen. 1972 bekamen Sie einen direkten Anruf von Robert Gates, einem späteren kontroversen CIA-Direktor, heute Verteidigungsminister. Was wollte er von Ihnen?

Uri Geller: Zunächst einmal, es war ein direkter Anruf. Und ich glaube, dass Sie falsch liegen. Warum sagen Sie "Gates"? Ich denke, es war Bill Casey. Wie auch immer, wo haben Sie diese Information her? Das ist interessant.

Ich glaube, ich habe das in einem Interview mit Ihnen gelesen. Ich kann das gerne noch mal recherchieren, wenn Sie möchten.

Uri Geller: Ja, recherchieren Sie das mal! Ich bekam einen direkten Anruf von Bill Casey.

Der wurde ja später ein noch kontroverserer CIA-Direktor als Gates.

Uri Geller: Und er stellte mir eine Frage. Er war in Washington, ich in Palo Alto. Und er sagte, "Mr Geller, ich halte etwas in meiner Hand. Können Sie mir sagen, was es ist?" Und ich benötigte etwas Zeit, dann sagte ich zu ihm: "Sie halten einen Dolch. Und er hat einen Griff aus Elfenbein." Er sagte, glaube ich, "Nun gut, ich werde verdammt sein!" Und er beendete das Telefonat.

Und das war 1972?

Uri Geller: Ich kann mich an die genauen Zeitpunkte nicht erinnern.

Ich frage, weil Sie in den USA erst ein Jahr später bekannt wurden.

Uri Geller: Mehr oder weniger zu dieser Zeit. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann dieser Anruf kam, ich führe kein Tagebuch. Aber es gab damals Anrufe, über die ich jetzt aus speziellen Gründen nicht sprechen kann. Wenn Sie die Entwicklung dieser CIA-Sache erfahren möchten, da gibt es etwas sehr interessantes: Zunächst, ich habe nicht den geringsten Zweifel, dass ein Teil der Arbeit in Stanford damals vom Verteidigungsministerium finanziert wurde.

Heute ist das bewiesen.

Uri Geller: Ja, von einer Agentur namens ARPA – Advanced Research Projects Agency. Wie auch immer, als sie sahen, dass es erstaunlich ist, was ich machen kann, kontaktierten sie mich. Mein erster Kontakt war in Mexico City. Soweit ich mich erinnere, war dort jemand von der CIA, der zu mir sagte, "Ich bin ein CIA-Agent. Wir möchten, dass Sie für uns arbeiten." Und ich war sehr aufgeregt. Ich war jung und es war wie ein Film für mich. Es war wie eine unglaubliche Erfahrung. Wow, ich würde für CIA arbeiten. Ich würde Aufträge bekommen, die russische Botschaft auszuspionieren, Floppydiscs von KGB-Agenten im Diplomatengepäck zu löschen. Sie brachten damals Floppydiscs aus Mexico City auf einem Air Mexico-Flug nach Paris. In Paris würden sie umsteigen und mit Aeroflot nach Russland fliegen. Und ich würde mit ihnen fliegen, in der ersten Klasse sitzen und würde mich auf die Diplomatentasche konzentrieren.

Es gab noch weitere Aufträge, über die ich nicht sprechen kann. Und sie wollten, dass ich Henry Kissinger traf. Ich traf ihn in Mexiko, und ich traf sehr interessante, ungewöhnliche Leute. Die CIA hatte immer einen Wunschzettel. Sie sagten mir immer, was ich tun sollte.

Damals hatte die CIA einige Probleme mit Kissinger, weil das Weiße Haus und die CIA sich nicht besonders gut miteinander verstanden. Daher ist es interessant, dass die CIA von Ihnen verlangte, Kissinger zu treffen.

Uri Geller: Ja, ich werde Ihnen aber nicht sagen, warum. Ich sagte "treffen". Ich habe noch immer ein Foto mit Kissinger.

Zu schade, dass Sie der Gedankenleser sind, nicht ich!

Uri Geller: Dann war da noch etwas anderes interessantes, was sie taten. Sie sagten zu mir, dass Sie Präsident Carter davon überzeugen wollten, Millionen von Dollars in parapsychologische Forschung zu stecken. So sagte ich zu ihnen: "Wie soll ich das für Sie bewerkstelligen?" Das war, als er gewählter Präsident war, also noch nicht eingeschworen. Sie sagten zu mir "Wenn wir arrangieren, dass Sie am Tage der Inauguration im Weißen Haus sind, dann reden Sie dort mit ihm." "Wie wollen Sie mich ins Weiße Haus bringen?" "Don´t worry!" Um eine lange Geschichte abzukürzen, ein Mädchen kam in mein Leben, sie arrangierte, dass ich und Shipi am Tage der Inauguration im Weißen Haus waren.

Als Carter da stand, ging ich zu Carter, ich nahm seine Hand, so wie jetzt, ich hielt sie und er sagte zu mir "Uri Geller, Sie sind der Kerl, der Öl finden kann, können Sie für uns Öl finden?" Und während ich noch immer seine Hand hielt, sah ich ihm in die Augen und sendete ihm eine Botschaft: "Investieren Sie acht Millionen Dollar in parapsychologische Forschung!" Ich glaubte wirklich, dass ich das tun kann, Ich bombardierte ihn. Und als er danach Präsident wurde, bewilligte er das Geld. Das ist eine wahre Geschichte.


Und dann in Mexiko, als ich Öl fand, wollten Sie, dass ich mit dem mexikanischen Präsidenten Freundschaft schließe. Aus verschiedenen Gründen kann ich Ihnen nicht sagen, warum. Aber ich erinnere mich, als mich der mexikanische Präsident zum Geheimagenten des mexikanischen Schatzamtes machte. Ich habe noch immer einen Ausweis, aus Metall, dass Uri Geller ein Geheim-... - es stand da nicht "Geheim-", sondern "Spezial"-Agent des Schatzamtes ist.

Und als Präsident Lopéz Portillo mir einen Revolver als Geschenk überreichte, aus schönem Silber mit goldenen Gravuren, einen 38er Colt, sagte ich zu ihm, "Ich kann ihn nicht nach New York mitnehmen, denn dort es gibt Waffengesetze." Und sein Verwaltungsleiter sagte "Doch, Sie können, weil Sie ein Agent sind, denn mexikanische Agenten haben einen Vertrag, dass sie Schusswaffen nach New York bringen dürfen. Als ich dann auf dem Kennedy-Airport ankam, sagte ich "Ich habe eine Schusswaffe, und hier ist mein Ausweis." Und ich werde nie vergessen, wie der Kerl am Schalter des Kennedy-Airports sagte, "Oh, Mr Geller, ich kann den Ausweis sehen, aber ich muss diese Schusswaffe nehmen, um sie zu untersuchen. Und wenn sie okay ist, werde ich sie zurückgeben. Es ist so ungewöhnlich, dass jemand als Agent des Schatzamtes einreist und eine Waffe mit sich führt." Am nächsten Morgen klopfte jemand an die Tür meines Appartements. "Mr Geller, wir geben Ihnen die Waffe zurück."

Sie fanden Öl in Mexiko. Wie haben Sie das gemacht?

Uri Geller: Warten Sie! Es gibt noch ein paar andere interessante Sachen mit dem FBI, einige andere Sachen, die sie von mir wollten, und über die ich heute sprechen kann. Ich sollte russische Diplomaten davon überzeugen, zum Westen überzulaufen. Dazu veranstalteten sie Partys. Das FBI arrangierte Partys für russische Diplomaten in Long Island, und das waren sehr exklusive Partys. Ich sollte umher gehen und mit russischen Diplomaten sprechen und ihnen senden, sie sollten überlaufen.

Paranormale Ölsuche in Mexiko

Uri Geller: Nun, wie habe ich in Mexiko Öl gefunden? Ich war in Los Pinos, dem "Weißen Haus" von Mexiko mit Präsident Echevaría. Und Präsident Echevaría hatte irgendwo gehört, dass ich Sachen finden kann, nur mit meiner Hand. So holte er seinen Ölminister, Díaz Serrano. Und Díaz Serrano sagte zu mir, "Uri, wenn Sie Öl für PEMEX finden könnten, wäre das fantastisch." PEMEX ist die nationale Ölfirma.

Dann gab ich eine kleine Demonstration. Ich sagte, "Ich werde aus dem Raum gehen. Nehmen Sie Olivenöl, verstecken sie es irgendwo im Raum und ich werde es finden." Dann ging ich raus. Nach zwei Minuten kam ich wieder zurück und ging so durch den Raum und sagte, "Hier ist es drin!" Und so war es! Er hatte das Olivenöl in eine Pflanze am Fenster gegossen. Dann sagte er, "Was benötigen Sie?" "Ich brauche einen Helikopter oder ein Flugzeug. Ich brauche einige Karten und ich muss mit Geologen sprechen. "No problem."

Und so arrangierte er mir in den kommenden Wochen Karten und Geologen. Ich besprach mich mit ihnen und ich flog mit einem Flugzeug, die Karte auf meinem Bein. Ich ging so über die Karte und sagte, "Hier fühle ich es." Und ich nahm einen Stift und markierte ein "X". Und dann kam ein Bericht in der "New York Financial Times" oder dem "New York Wallstreet Journal", ich kann mich jetzt nicht erinnern, ich habe den Artikel, über den größten Offshore-Ölfund im Golf von Mexiko. Und das war der gleiche Platz!

Der mexikanische Präsident sagte zu mir, "Uri, Sie haben eine so erstaunliche Sache für uns gemacht, ich möchte, dass Sie ein mexikanischer Staatsbürger werden. Und seither ich habe einen mexikanischen Pass.

Sie sind mexikanischer Staatsbürger ...

Uri Geller: Britischer Staatsbürger nun, aber immer noch israelischer Staatsbürger, sicher, aber ich habe einen mexikanischen Pass, und zwar mit der Seriennummer 1. Niemand kann einen mexikanischen Pass bekommen, wenn er nicht in Mexiko geboren wurde. Der Präsident musste eine Carta Naturalisation unterschreiben, um mich zu einem Mexikaner zu machen.

Roter Kristall

Faszinierend. Auch heute noch sind Sie in Politik involviert. 2005 zum Beispiel saßen Sie einer Londoner pressure group "Friends of Magen David Adom" vor, der israelischen Ambulanzorganisation, vergleichbar mit dem Roten Kreuz oder dem Roten Halbmond. Magen David Adom war damals nicht akzeptiert vom Roten Kreuz und dem Roten Halbmond, und es gab einige Probleme mit den religiösen Symbolen der Organisationen. Wie sind Sie mit dem Problem umgegangen?

Uri Geller: Zunächst, wie wurde ich involviert? Der Vorsitzende von Magen David Adom, Dr. Noam Ifrach, hatte eine BBC-Dokumentation über mich gesehen namens "Reputations". Und in diesem Dokument hatte ich erzählt, wie der Vorsitzende des amerikanischen Komitees für Auslandsbeziehungen, Senator Clairborn Pell, mich mit Botschafter Max Kempelman bat, die Russen zu bombardieren, um den Nuklearvertrag zu unterzeichnen. Ich war dann nach Genf gefahren, Al Gore war dort, und ich tat es und es funktionierte. Und diese Geschichte hatte ich der BBC erzählt. Der Vorsitzende von Magen David Adom, Dr. Noam Ifrach, meinte "Wow! Uri Geller ist der richtige Mann für uns!" Er rief mich an und sagte "Uri, wir möchten, dass Du Magen David Adom hilfst." Ich sagte "Komm in mein Haus, wir reden darüber!"

Ich dachte, sie wollten, dass ich Ihnen Geld spende. Und als sie ankamen, sagten sie "Nein, nein, wir wollen nicht dein Geld, wir wollen dein Talent." "Worum geht es?" "Erstens: Wir werden von der Organisation des Internationalen Roten Kreuzes seit 59 Jahren nicht akzeptiert. Zweitens: Wir haben ein Problem mit den Palästinensern. Wir können nicht zu einer Einigung gelangen. Kannst du uns helfen?" "Schau, ich werde helfen, bring mich zu allen Treffen, lass uns bei den Palästinensern anfangen." Dr. Noam Ifrach meinte, wir müssten mich rechtlich zu einem Repräsentanten machen. Daraufhin machten mich die Anwälte von Magen David Adom offiziell zum President of the "Friends of Magen David Adom". Offiziell. Das kann man machen, ist nicht illegal. Das erlaubte mir, allen Verhandlungen beizuwohnen.

Und das war ein langer Prozess. Wir mussten das Außenministerium kontaktieren, Condoleza Rice, wir mussten Arik Sharon kontaktieren, die israelische Verwaltung, den israelischen Außenminister und das Rote Kreuz in Genf. Das war sehr komplex. Es dauerte eineinhalb Jahre! Aber es war nicht nur ich, es war der Verdienst von jedem. Es war ein Verdienst des amerikanischen Roten Kreuzes. Ich habe eine Menge an Verhandlungen mit der Präsidentin des American Red Cross, Botschafterin Bonnie McElveen-Hunter geführt, mit dem Leiter der Rechtsabteilung des Außenministeriums, John Bellinger, mit den Israelis, und – wer uns unglaublich half – Micheline Calmy-Rey, der späteren Bundespräsidentin der Schweiz. Sie war damals Außenministerin. Und ich ging zu den Palästinensern, verhandelte dies und das, ...

Sehen Sie, da war ein wirklich großes Problem, über das ich sehr verärgert war: Wenn ein verletztes palästinensisches Kind oder eine schwangere palästinensische Frau ins Krankenhaus mussten, dann mussten Sie immer zum Checkpoint, und dort wurden sie angehalten. Und manchmal musste eine schwangere Frau zwei Stunden im Auto warten. Dies ist inhuman. Dies ist unakzeptabel. Ob Sie ein Israeli oder ein Araber sind, dies ist unakzeptabel. Dies war also Teil des Problems. Wie werden wir diese Checkpoints für palästinensische Verletzte oder schwangere Frauen los? Die Palästinenser wollten fünf Roter Halbmond-Ambulanzen in Jerusalem. Das war eine Art politische Humanität, es war sehr schwierig.

Dann kam die große Verhandlung in Genf mit Michelin Calmy-Rey. Wir saßen rund um den Tisch, Palästinenser und Israelis. Es gab keinerlei Gespräch, es war völlig kalt. Schließlich sagte ich zu Michelin Calmy-Rey: "Bitten Sie den Oberkellner, er möchte mir einen Löffel bringen. Und sie sagte: "Uri, einen Löffel? Sie möchten einen Löffel biegen, hier in dieser Verhandlung?" "Ja!" Als er dann mit dem Löffel, zeigte ich ihn den Palästinensern, etwa sieben Palästinensern, sehr hohe Vorsitzende des Roten Halbmonds. Ich sagte, "Schauen Sie auf den Löffel!" und ich macht das hier. Und der Löffel verbog sich – das brachte sie zum Ausflippen! Das führte zu "Wow! Was ist dies? Und das?" Und sie begannen, zu lachen, und plötzlich war die Wand gebrochen: wir konnten miteinander reden! Ich legte meine Hand auf die Schulter eines Palästinensers – es gibt davon eine Menge Bilder auf meiner Website. So funktionierte es schließlich. Und es war das Ergebnis von Entertainment, Charisma, Persönlichkeit, und Nettigkeit.

Und dann, nach sechs Monaten, war Israel im Red Cross Movement akzeptiert, erstmals nach 59 Jahren Ausschluss. Die Palästinenser haben nun in Jerusalem eigene Ambulanzen, und schwangere Frauen und kranke Kinder von Palästina müssen nicht mehr an Checkpoints warten. Sie gehen einfach geradeaus weiter. Für mich war das die größte Leistung meines Lebens!

Erzählen Sie uns das mit den Symbolen!

Uri Geller: Ja, ja, schauen Sie: Wenn Sie ein Land mit Krieg haben, können religiöse Symbole die Schwierigkeiten verstärken, wie der Rote Davidstern oder das Rote Kreuz, das ja ein religiöses Symbol ist. So mussten sie es ändern und ein Symbol erschaffen, das neutral ist. Daher haben sie den Roten Kristall gewählt. Wie Sie wissen, habe ich ein Edelstein-Juweliergeschäft, und interessanterweise, nun akzeptierten alle Nationen das [extern] dritte Protokoll, das den Roten Kristall betrifft. In allen Ländern, in denen Krieg ist, müssen Sie nicht mehr das Rote Kreuz verwenden, Sie müssen nicht mehr den Roten Halbmond verwenden, Sie müssen nicht mehr den Roten Stern verwenden, Sie können den [extern] Roten Kristall nehmen.

Ich hörte, Sie hätten ihn persönlich gestaltet?

Uri Geller: Nein. Es war ein Design-Entwurf von jemandem in Genf. Aber, wie Sie wissen, habe ich mit Edelsteinen zu tun, so habe ich es vielleicht beeinflusst. Aber erinnern Sie sich, ich sagte, dass ich das nicht alleine gewesen war. Es war der Verdienst von jedem dort, und als Michelin Calmy-Rey eine Rede vor der Presse hielt, sagte sie "Es gab eine Menge verbogener Löffel auf dem Weg zu diesem Vertrag."

Ich hörte, diese Ambulanzen haben keine Waffen an Bord.

Uri Geller: Ja, eine unserer Bedingungen war, dass in den israelischen Krankenwagen keine Waffen sein dürften. Und wir sind uns einig geworden. So sind heute keine Waffen mehr in den Ambulanzen. Das ist ein Riesenfortschritt. Ein Riesenfortschritt!

Libanon-Krieg

Zwischen damals und heute war dieser schrecklicher Krieg in der Region. Hat es während des Krieges funktioniert?

Uri Geller: Schauen Sie, als der Krieg losging, am ersten Kriegstag, sagte ich am Morgen, als ich bei London aufwachte: "Hannah, dort ist ein Krieg. Lass uns nach Israel gehen!" So haben wir am gleichen Tag ein Flugzeug genommen und wir flogen in den Krieg. Kennen Sie den Mann, der ESTÉE LAUDER hat? Kennen Sie Ron Lauder?

Nein.

Uri Geller: Er ist ein Milliardär. Er gab mir ein gepanzertes Auto, einen großen Van. So reisten Hannah und ich und Shipi zum Krieg in den Libanon. Und ich war im Krieg! Explodierende Bomben, unglaublich! Wir waren mit den Truppen da. Ob es da für sie Ambulanzen gab? Es war unmöglich, dort war so ein großes Durcheinander ... Aber ich war dort, um alles zu sehen. Und Dr. Noam Ifrach und ich waren dort, um die Türen für den Schirmherren des Roten Kreuzes aus Genf, Jakob Kallenberger, zu öffnen, der gekommen war, um Beirut zu sehen, wie Israel Beirut zerstört hat; und ebenso kam er nach Israel, um zu sehen, wie Katjuschas und Raketen viele Städte in Israel zerstört hatten. Ich begrüßte ihn an der Grenze in Rosh Hanikra.

Und die Idee mit den Ambulanzen funktionierte während des Krieges?

Uri Geller: Es funktioniert nun, absolut. Sie wissen, es ist nun ein Vertrag, nun sind die palästinensischen Ambulanzen in Jerusalem. Verstehen Sie die politische Bedeutung? Dass sie gegenwärtig im israelischen Jerusalem fünf oder sechs oder zehn palästinensische Ambulanzen haben?

Und sie werden nicht als Spione oder ähnliches betrachtet?

Uri Geller: Das war immer ein Problem, weil man sich nie sicher sein kann. Ich sagte, "Seht, das ist eine humanitäre Organisation. Magen David Adom, das Rote Kreuz, der Rote Halbmond sind humanitäre Organisationen." Und ich muss Ihnen etwas sehr wichtiges sagen: Irgendwann sagte das israelische Außenministerium plötzlich: "Nicht Unterzeichnen!" Wir riefen, "Warum? Was geht hier vor?" "Weil wir kein grünes Licht geben können. Nur Arik Sharon kann es." "Aber wir haben nur noch wenige Stunden! Wo ist Arik Sharon?" "Er schläft!" "Geben Sie mir seine Telefonnummer!" "Das können wir nicht." Ich musste das Weiße Haus und Bonnie McElveen-Hunter anrufen, die Präsidentin des amerikanischen Roten Kreuzes. Ich sagte, "Bonnie, wir müssen vom Weißen Haus die Geheimnummer von Arik Sharon raus kriegen. Wir müssen ihn aufwecken, weil er die einzige Person ist, die grünes Licht für den Vertrag mit den Palästinensern geben kann."

Sie vollbrachte ein Wunder: Sie fand die Nummer, wir riefen Arik Sharon an, er wachte auf, und sie sagten ihm "Arik, Sie haben alle Dokumente auf dem Tisch, bitte sehen Sie sie sich schnell an! Er ging, er sah, er saß etwa eine halbe Stunde lang, er rief Genf an und sagte: "Okay, Sie haben grünes Licht!" Das war gerade einmal ein paar Monate, bevor er ins Koma gefallen ist. Es war unglaublich, weil wir dachten: Alle Welt saß ein Stockwerk höher: CNN, NBC, CBS, bereit für Michelin Calmy-Rey und alle diese Würdenträger, die zu unterzeichnen hatten, und plötzlich würden sie "Nein" sagen. Und Arik Sharon gab - im letzten Moment - grünes Licht. Nun kennen Sie die Geschichte, die bislang niemand kennt.

Offensichtlich korrespondiert Ihr Engagement für den Rettungsdienst mit Ihren schlimmen Erfahrungen im Sechs Tage-Krieg, oder? Sie waren in diesem Krieg verwundet worden.

Uri Geller: Kennen Sie die die Situation? Ich komme gerade aus dem Krankenhaus! Ich habe meine Hand verletzt. Haben Sie die letzte Show gesehen?

Aber sicher.

Uri Geller: Wissen Sie, was passiert ist? Ich werde es Ihnen zeigen! Ich bin im Krieg hier an der Hand verwundet worden, sehen Sie? (Zeigt seinen Arm.) Als ich in der Show die Zigarettenschachtel nahm, [extern] warf ich sie mit der linken Hand, und nun bin verletzt, sehen Sie? Es ist geschwollen.

Angegriffen von Zigaretten!

Uri Geller: Daher musste ich ins Krankenhaus und röntgen lassen. Ich kann meine Hand wegen der Kriegsverletzung nie ganz öffnen. Und als ich die Zigarettenschachtel in die Menge warf, streckte ich sie sehr stark.

Jetzt erkenne ich die Schwellung.

Uri Geller: Der Arzt sagte, dass es ein Bänderriss ist. Ich war im Krieg hier verwundet worden (zeigt auf seine Arme und an seine Stirn). Es ging in die Knochen, nicht aber ins Gehirn. Aber was genau war die Frage?

Ob das Ihr Motiv für Ihr Engagement bei den Rettungswagen ist.

Uri Geller: Ja, ja. Übrigens, nach dem Krieg, als ich berühmt wurde, war ich zunächst von Waffen besessen. Ich und Frank Sinatra, wir waren die einzigen zwei Leute, die eine Lizenz für sieben Waffen hatten. Ich trug Waffen hier, Waffen hier und hier, überall. (Zeigt verschiedene Stellen, wo er Waffen versteckte.) Ich war verrückt! Verrückt nach Waffen! Ich ging durch die Straßen mit sieben Waffen! Und dann realisierte ich, mein Gott, was mache ich?

Das ist mir völlig neu!

Ella

Aber lassen Sie uns das Thema wechseln: Sie sind bekannt für Ihre Erfahrung im Umgang mit den Medien. Ich war überrascht, zu lesen, dass ausgerechnet Sie einen medienkritischen Roman geschrieben haben, "Ella", der unsauberen Journalismus und schmutzige PR-Praktiken beklagt. Protagonistin ist ein 14 Jahre altes Mädchen mit psychokinetischen Fähigkeiten. Ella wird nahezu von jedem ausgenutzt, um Aufmerksamkeit, Geld und Sensation zu erlangen. Warum haben Sie über diese Themen geschrieben?

Uri Geller: Nun, Markus, zunächst einmal, weil Ella Kräfte hat, die ich nicht habe. Ich wollte immer die Fähigkeit haben, schweben zu können. Ich kann das nicht tun. So habe ich sie Ella gegeben. Außerdem, weil ich weiß, wie die Presse arbeitet.

Definitiv!

Uri Geller: Genau. Das ist genau das, was um Ella herum passiert. Das ist exakt ein Beispiel aus meinem Leben. Das ist es. Es ist sehr einfach.

Sie haben das Buch, das nun erstmals auf Deutsch erschienen ist, vor zehn Jahren geschrieben, als Ihre echte Tochter dieses Alter passierte. Hat sie auch geschwebt, wie Ella im Buch?

Uri Geller: (Lacht.) Nein, aber sie ist auf dem Cover.

Sie ist das?

Uri Geller: Beim englischen Buch! Das ist Natalie, auf dem Cover des englischen Buches. Auf der deutschen Ausgabe ist es ein blondes Model. Ella ist ein wirklich starkes Buch und es wird jetzt ein Film werden. Es geht um die Psychologie der Presse, um Geld, um Macht, um jemanden, der Sie besitzen will, für Macht. Das ist genau das, was mir zu Anfang meiner Karriere passiert war. Andrija Puharich, er besaß mich.

Wissen Sie, Andrija ließ mich einen Vertrag unterzeichnen, in dem ich mein ganzes Leben an Andrija übergab. Ich war naiv. Und Andrija dachte, ich wäre eine Art Botschafter der Außerirdischen, es war verrückt. Und dann, als in England das Buch "Uri" herauskam, sagte ich zu Andrija, "Andrija, ich werde das Buch nur promoten, wenn Du den Vertrag zerreißt. Ich möchte kein Gefangener sein." Und er zerriss den Vertrag.

Sehen Sie, Andrija machte Uri Geller. Er brachte mich zur CIA, er und [extern] Edgar Mitchel. Er war derjenige, der nach Israel kam. Und ich schulde Andrija viel.

Sie haben öffentlich gemacht, dass Sie Probleme mit Bulimie hatten, wie Ihre fiktive Ella. Warum haben Sie solch ein privates Problem in die Öffentlichkeit gebracht?

Uri Geller: Weil eine Menge Männer Bulimie haben und das geheim halten, weil sie sich dafür schämen. Sie sterben. Eine Menge Männer.

Sie sterben?

Uri Geller: Aber sicher. Sie sterben an Bulimie, wenn Sie es nicht aufhalten. Und ich kam damit raus, weil ich so dünn war. Ich konnte nicht lügen, dass ich in New York herumrenne und trainiere. Die Leute sahen mich. Weil ich ohnehin schon eine dünne Person bin. Können Sie sich vorstellen, wie dünn ich war, als ich Bulimie hatte? Ich sagte mal in einer amerikanischen Talkshow, dass ich Bulimie habe. Daraufhin bekam ich Briefe von Männern, die schrieben: "Oh, Mr Geller, vielen Dank, dass Sie das gesagt haben. Ich habe Bulimie, und ich verberge das vor meiner Familie. Und Sie haben mir sehr geholfen." Es war sehr gut.

Mystifier

Die Geschichte von "Ella" handelt auch in kritischer Weise sowohl von religiösen Fanatikern als auch von widerwärtigen Besserwisser-Skeptikern. Was können Sie uns dazu sagen?

Uri Geller: Weil ich das lebe! Das ist mein ganzes Leben so. Und Sie wissen, was ich immer antworte. Ich bekomme gerade viele Emails, und darin werde ich gefragt "Ist es wahr, dass Sie in einer deutschen Fachzeitschrift für Zauberer neulich gesagt haben, Sie seien kein Psychic?" Und das ist meine Antwort – hören Sie sehr sorgfältig zu: Ich habe nie gesagt, ich sei kein Psychic. Sie müssen meinen Worten zuhören. Lesen Sie meine Worte, was ich gesagt habe!

Ich sagte zu dieser deutschen Zeitschrift, dass ich meine Persönlichkeit geändert hätte, und, soweit mich erinnere, sagte ich, dass ich nicht länger übersinnliche Dinge tue. Das heißt nicht, dass ich keine Kräfte hätte. Das heißt, dass ich nicht sagte, "Es ist übernatürlich" - ich sage, ich bin ein "Mystifier"! Dass ist, was ich sagte. Und die Skeptiker drehten es herum und sagen "Uri Geller hat gesagt, er ist ein Zauberkünstler!" Das habe ich nie gesagt. Und ich werde es nie sagen. Sogar Criss Angel hatte mich in seiner Show bei einem Interview gefragt: "Bist Du ein Zauberer?" Ich sagte, "Nein, was willst Du? Ich bin ein Mystifier." "Aber kannst Du einen Löffel biegen, wenn ich ihn hier auf den Tisch lege?" "Ja, ich kann einen Löffel auf dem Tisch biegen, mit einem Trick, aber das heißt nicht, ich hätte keine Fähigkeiten! Die Leute möchten hören und schreiben, was sie hören möchten, nicht, was ich sage.

Sie bekommen oft Emails von jungen Leuten, die ihre paranormalen Fähigkeiten entdeckt haben und Sie um Rat fragen. Was sagen Sie ihnen?

Uri Geller: Ich sage ihnen folgendes: Vergiss das Paranormale!

Warten Sie, ich möchte Ihnen etwas zeigen. (Scrollt in seinem Handheld PC.) Weil ich die ganze Zeit Emails bekomme. Von jungen Kindern, und Jugendlichen, die sagen .., Einen Moment, ich möchte, dass Sie eine Email lesen. Schauen Sie! (Liest eine Email vor.) Dies ist ein 12 Jahre altes Kind, Finn, und er schrieb mir, "Ich möchte wissen, wie Du es machst!" Und ich sagte: Vergiss das Übersinnliche! Vergiss Löffelbiegen! Konzentriere Dich stattdessen auf die Schule! Werde ein positiver Denker! Glaube an Dich selbst und stecke Dir ein Ziel! Geh auf die Universität! Rauche nie! Halte Dich von Drogen fern! Und denke an Deinen Erfolg!" Das ist meine Botschaft! An jeden 12-, 13-, 14-Jährigen.

Das Alter von Ella, nebenbei bemerkt.

Uri Geller: Das Alter von Ella.

Heute gibt es einige obskure Wissenschaftler, die Ihre Entertainment-Show "The next Uri Geller" auf ProSieben für eine Wissenschaftssendung zu halten scheinen und gegen Sie wettern. Was halten Sie von denen?

Uri Geller: Ich kümmere mich nicht um die. Das können Sie schreiben! Die verschaffen uns nur eine großartige Publicity! Das ist großartig!

Das kann ich schreiben?

Uri Geller: Aber sicher! Na klar doch! Ich werde besorgt sein, wenn sie eines Tages nicht mehr über mich sprechen! Erinnern Sie sich daran, was ich Ihnen von Oscar Wilde gesagt hatte: Es gibt nur eine schlechtere Sache, als wenn man über mich redet: das wäre, wenn man nicht über mich redet! Ich wäre sehr besorgt, wenn sie plötzlich aufhören würden, über Uri Geller zu schreiben, denn das wäre das Ende von Uri Geller.

Das wird nie passieren!

Uri Geller: Wahrscheinlich nie!

Sie leben nun seit zwei Jahrzehnten in London, obwohl Sie in Zypern und Israel aufgewachsen sind, und Sie haben einen mexikanischen Pass. Warum haben Sie London als Ihren Wohnsitz gewählt?

Uri Geller: Es ist nicht London, es ist ein kleines Dorf außerhalb von London. Ich weiß nicht, ob es ein Zufall gewesen war. Kennen Sie Richard Branson?

Ja, kenne ich.

Uri Geller: Ich flog mit Richard Branson, als er seine neue Airline eröffnete. Er sagte zu mir "Uri, ich möchte dass Du beim Jungfernflug mitfliegst." So flogen wir von London nach New York. Und neben mir saß Clement Freud, der direkt von Sigmund Freud abstammt. Sein Bruder ist [extern] Lucien Freud, ein sehr berühmter Maler. Und Clement sagte zu mir "Uri, ich weiß, dass Du auch mit Sigmund Freud verwandt bist. Wo wohnst Du?" "Ich lebe in New York." "Du solltest nach England gehen, um dort zu leben. Es ist dort zivilisierter und Deine Kinder können britische Schulen besuchen."

Da habe ich gedacht: "Wow!" Ich hatte in New York seit zehn Jahren gelebt. Das ist eine lange Zeit. Vielleicht sollten wir nach England gehen. Und das sagte ich Hannah. Sie meinte "Weißt Du was? Es wäre nett, wenn Daniel und Natalie auf britische Schulen gehen könnten." Und deshalb haben wir unsere Entscheidung getroffen. Dann gingen wir nach England, um dort zu leben. Und ich bin sehr glücklich dort, weil ich in einem Dorf lebe, wo es keine Umweltverschmutzung gibt. Nun sind meine Kinder groß. Mein Sohn ging an die LSE - London School of Economics, nun ist er ein Rechtsanwalt, ein Barrister (Gerichtsanwalt). Er kommt her. In zwei Wochen. Und Natalie kommt auch.

Eine letzte Frage: Unser Magazin ist für kritischen Journalismus bekannt. Es tut mir leid, aber ich kann Ihnen die folgende Frage nicht ersparen: Wie oft treffen Sie Ihren Beinahe-Nachbarn und Magierkollegen Harry Potter?

Uri Geller: (Lacht.) Ich wünschte, ich könnte! Sie wissen, dass ich David Berglas oft treffe. Und gerade letzten Monat bekam ich einen neuen Nachbarn. Kennen Sie die Band Led Zeppelin?

Sicher.

Uri Geller: Jimmy Page ist neben mir eingezogen. Sie kennen Jimmy Page, den Gitarristen von Led Zeppelin? Vielleicht ist er der echte Harry Potter. Ich habe Harry Potter nie getroffen, ich würde ihn sehr gerne mal treffen! Ich glaube an Harry Potter!

Ich auch! Uri, vielen Dank für dieses Interview!

(Quelle:Heise.de)

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Rauchertheater und Kartenleserkneipen

Strenge Verbote regen die Phantasie der Wirte an

Mittlerweile wurde das Rauchverbot in Gaststätten beinahe bundesweit umgesetzt. Dennoch bleiben die Gesetze öffentlich, politisch und juristisch umstritten. So gab z. B. der rheinland-pfälzische Verfassungsgerichtshof per Eilentscheidung am 11. Februar der Klage eines Kneipiers wegen Wettbewerbsverzerrung statt und erlaubte das Rauchen in Gaststätten mit nur einem Schankraum. Das endgültige Urteil hierzu wird in ein paar Monaten erwartet. Dabei ist in diesem Bundesland sogar das Rauchen in Nebenräumen gestattet. Bayern hat dagegen europaweit das strengste Rauchverbot: In Gaststätten gilt es ausnahmslos - und Wirte können mit einer Höchstsrafe von 1000 Euro, Gäste mit einer Verwarnung bis zu 35 Euro belangt werden.

In Baden-Württemberg und Niedersachsen, wo das Rauchverbot für die Gastronomie am 1. August in Kraft trat, musste seitdem jeder vierte gastronomische Betrieb einen Rückgang der Gäste von mehr als zehn Prozent hinnehmen. In Bayern ist die Existenz von 5000 Wirten und 15.000 Arbeitsplätzen bedroht.

Permanente Vereinsitzungen

Wenig verwunderlich also, dass findige Wirte bereits mehrere Lücken im bayerischen Gesundheitsschutzgesetz ausmachten. Das lässt ihnen zum Beispiel das Schlupfloch, ihre Gaststätten zu Theatern zu erklären - bei "künstlerischen Darbietungen" ist nämlich das Rauchen erlaubt. Da auch Laiendarsteller in diese Kategorie fallen, veranstaltete der Wirt der Memminger Pilsbar "Treff" regelmäßige Experimentaltheateraufführungen, bei denen seine Gäste die Zeit vor dem Rauchverbot ohne Drehbuch nachspielten - wer hätte gedacht, dass sich die Partizipationsträume des Experimentaltheaters der 1960er ausgerechnet über ein Rauchverbot erfüllen würden?
Eine weitere Ausnahme sind "geschlossene Gesellschaften" wie Familien- und Betriebsfeiern oder Veranstaltungen von Vereinen. Will eine Gaststätte auf dieser Grundlage das Rauchen erlauben, dann muss sie mehrere Bedingungen erfüllen: Die Gäste müssen entweder selbst Mitglied eines Vereins mit "ordentlicher Mitgliederstruktur" sein oder über eine vorherige namentliche Einladung verfügen.
Seitdem finden in vielen Lokalen permanent Vereinssitzungen des VEBWK statt, des "Vereins zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur", bei dem sowohl Wirte als auch Raucher Mitglied werden können. Für einen Euro im Monat kann ein Gastmitglied alle Raucherclubs in Bayern aufsuchen, die sich an dem Verein beteiligen. Nichtmitgliedern muss der Zugang zum Lokal verwehrt werden. Dies kann zum Beispiel über Ausweise oder über Chipkarten geschehen, die durch einen Kartenleser an der Tür gezogen werden. Ein Münchner Wirt ließ sogar mehrere Hundert Zweitschlüssel anfertigen, mit denen seine Stammgäste nun selbst aufsperren können – allerdings nur während der Öffnungszeiten.

CSU unter 50%

Mit dem von ihnen ins Leben gerufenen Verein, der unlängst sein zehntausendstes Mitglied begrüßen durfte, wollen die Wirte auch der CSU einen Denkzettel verpassen. Weniger bei den Kommunalwahlen am 2. März (die traditionell eher Persönlichkeits- denn Parteiwahlen sind) als bei den Landtagswahlen im September - zur Oktoberfestzeit, wenn den Einheimischen das Rauchverbot besonders schlecht schmecken dürfte. Tatsächlich rutschte die für den besonders rigiden Nichtraucherschutz verantwortliche Volkspartei neuesten Umfragen zufolge unter 50 Prozent und hat angeblich seit dem Raucherschutzgesetz eine durchaus deutlich angestiegene Austrittsquote zu verzeichnen.
Die Tabakindustrie scheint bei diesen Bemühungen bisher noch wenig involviert zu sein. Das ist unter anderem deshalb überraschend, weil sich die Tabakkonzerne einer Studie von "Globalization and Health" zufolge bereits 1977 zum Netzwerk ICOSI zusammenschlossen, um ihre Gegenmaßnahmen zur Gesundheitspolitik besser koordinieren und auch über das Gefahrenpotential ihrer Produkte besser hinwegtäuschen zu können. 1984 hatte die in INFOTAB umbenannte Organisation bereits 69 Mitglieder, die in 57 Ländern tätig waren. 1992 wurde diese durch zwei kleinere Einrichtungen ersetzt: Das "Tobacco Documentation Centre", welches die industrialisierte Welt über die Positionen der Tabakindustrie "aufklären" soll und die "International Tobacco Growers Association", die die Werbetrommel für die wirtschaftliche Rolle des Tabakanbaus in Entwicklungs- und Schwellenländerländern rührt, wo 84 Prozent der Raucher beheimatet sind. Noch 2006 wurde ein Bundesgesetz für ein generelles Rauchverbot mit dem Argument abgeschmettert, dass die Länder für solche Auflagen zuständig seien. Damals war von einer "bedenklichen Einflussnahme" der Tabakindustrie die Rede.

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Anonymizer.com: ein kommerzieller Anbieter von Anonymisierungsdiensten

Technischer Datenschutz Teil 7


Die Firma Anonymizer.com bietet bereits seit 1996 Lösungen für anonymisiertes Surfen im Internet an. Sie war somit einer der ersten Anbieter entsprechender Software und ist deshalb einen Blick wert.

Anonymizer bietet eine Reihe von Programmen für Windows 2000/XP/Vista an. Für diesen Test wurde Anonymizer Anonymous Surfing in der Demo-Version unter Windows XP SP2 verwendet, die einen auf 7 Tage begrenzte Nutzung erlaubt. Für eine volle Nutzung kostet die Lizenz 29,99 US$ pro Jahr.

Bei der Installation muss ein Benutzername gewählt und ein
e Email-Adresse eingegeben werden, an die jedoch nichts gesendet wird. Es werden auch Einmaladressen beispielsweise von Dodgit.com akzeptiert. Das De

mo hat eine Download-Größe von 13,6 MB, wobei ausgewählt werden kann, welchen der Dienste man testen möchte. Ebenso müssen das .Net-Framework 2.0 und die Programmbibliotheken von Visual C++ 8.0 installiert sein, die bei Fehlen nachinstalliert werden.
Beim ersten Start der Software taucht bereits die erste unangenehme Überraschung auf: Anonymous Surfing nutzt eine an sich sichere 128Bit SSL-Verschlüsselung für die Kommunikation zwischen dem Desktop-Rechner und dem zentralen Server, jedoch ist das Zertifikat von der Firma selbst und nicht von einer dritten

Stelle signiert.

Akzeptiert man dieses Stammzertifikat, so surft man nach jedem Start von Anonymous Surfing über Server der Firma. Man erhält dabei nach Auskunft der Firma eine

nach außen sichtbare IP-Adresse, die in den USA beheimatet ist. Die von der Firma in den FAQ für Firmenkunden behauptete große Anzahl von IP-Adressen bezieht sich wohl nur auf diese Kunden - im Test der Billigversion blieb die Adresse immer im Bereich 198.172.0.0/16, die zum Beispiel von der englischsprachigen Wikipedia wegen Missbrauchs gesperrt ist. Ob zahlende Kunden andere IP-Bereiche erhalten oder ob dies nur bei höherpreisigen Produkten der Firma möglich ist, war nicht in Erfahrung zu bringen.
Anonymous Surfing liefert genau diese Dienstleistung: Anonymes S

urfen über die Server der Firma per SSL-Verschlüsselung, nicht mehr. Dafür ist das Surfen durchaus schnell, der Download von Dateien ist nur unwesentlich langsamer als ohne die Software, was den Dienst deutlich von freien Netzwerken wie TOR unterscheidet, mit denen sich die Firma selbst vergleicht. Auch werden gleich alle Browser automatisch anonymisiert, weder beim Internet Explorer, noch bei Firefox oder Opera fallen zusätzliche Konfigurationsarbeiten an.
Möchte man über die Server der Firma per VPN surfen oder auch andere Dienste als reines Webbrowsing nutzen, wie z. B. Instant Messaging, so benötigt man die Software Total Net Shield, die mit einem jährlichen Betrag von 99,95 US$ nicht gerade billig ist.
Die Firma bietet neben der Bezahlung über Kreditkarten auch eine an

onyme Bezahlung per Postanweisung an, welche in diesem Punkt durchaus Vorteile gegenüber Relakks aufweist.

Datenschutzbestimmungen von Anonymizer

Neben den oben angeführten technischen Bedenken lassen sich auch eine Reihe von Gründen gegen die Nutzung der Dienste in den [extern] Datenschutzbestimmungen finden. Auf den Servern legt Anonymizer umfassende Logdateien über ihre Nutzer an. Diese gibt die Firma nicht nur an Strafverfolger heraus, wenn sie durch Gesetze dazu gezwungen wird, sondern auch an Dritte, wenn diese Dienste für Anonymizer selbst bereitstellen- sofern sie die Datenschutzrichtlinien der Firma einhalten. Das bedeutet, dass der Betreiber des Gebäudes, in dem Anonymizer Server stehen, möglicherweise Zugriff auf Kundendaten erhält. Daten können aus sehr schwammig formulierten Gründen weitergegeben werden, wozu auch "abuse of netiquette" gehört. Sollte Anonymizer oder Teile der Firma verkauft werden, erhält der Käufer möglicherweise ebenfalls Kundendaten.
Des Weiteren behält sich die Firma jederzeitige Änderungen der Datenschutzrichtlinien vor, die ihren Kunden nur auf der Website bekannt gemacht und mit ihrer Veröffentlichung rechtskräftig werden sollen - ohne dass die Kunden beispielsweise über die bei der Anmeldung angegebene Email-Adresse gesondert darüber informiert werden müssen.

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Princeton-Computerforscher: IT-Fehlannahmen führen zu Sicherheitslücken

Ende vergangener Woche veröffentlichte der bekannte Informatikprofessor und Sicherheitsexperte Edward Felten zusammen mit einem Team der Princeton University eine Studie, in der er zeigte, wie sich über die Kühlung von Speicherchips nahezu jede Laptop-Festplattenverschlüsselung knacken lässt. Im Interview mit der Online-Ausgabe des Technologiemagazins Technology Review erläuterte Felten den Ansatz, bei dem Passwörter und Schlüssel aus dem Speicherinhalt eines kurzzeitig ausgeschalteten Rechners gefischt werden, nun näher.
Es sei bislang kaum bedacht worden, dass aktuelle Speicherchips ihren Inhalt bis zu mehrere Minuten lang behielten, auch wenn sie ausgeschaltet wurden, sagte der Forscher. "DRAM-Zellen sind im Grunde nichts anderes als Kondensatoren – man muss sie sich wie einen löchrigen Vorratstank vorstellen, in dem Elektronen gespeichert sind. Wenn man nun den Strom abdreht, fließen die Informationen schlückchenweise heraus, über eine bestimmte Zeitperiode." Das Überraschende daran sei, wie lange dies dauern könne – und eine Kühlung mit flüssigem Stickstoff verlängere die Zeitperiode noch zusätzlich.

Eine schnelle Lösung sieht Felten für das Problem nicht: Festplattenverschlüsselungssysteme, bei denen der gesamte Inhalt des Datenträgers geschützt und im Betrieb "on the fly" entschlüsselt wird, bräuchten stets einen Bereich, in dem der dafür benötigte Dechiffrierungscode (Key) abgelegt ist. Genau das sei eben bislang der Hauptspeicher gewesen, der sich nun als unsicher erweise. Felten und sein Team hatten die Hersteller – darunter Microsoft (Bitlocker) und Apple (Filevault) – bereits vor der Veröffentlichung ihrer Studie informiert. Doch die sähen derzeit auch keine schnelle Lösung. Allein das Abschalten des Laptops helfe, wenn Diebstahl drohe. "Doch genau das ist im Alltag sehr unpraktisch, weil man dann jedes Mal erst wieder lange booten muss, wenn man den Rechner wieder benutzen will."
Felten glaubt, dass das von ihm entdeckte Problem zu jenen weit verbreiteten Fehlannahmen über aktuelle Computertechnik gehören, die regelmäßig zu Sicherheitslücken führen. "Es gibt ja bereits eine lange Liste an Sicherheitslöchern, die ebenfalls auf falschen Annahmen basieren, wie Rechner arbeiten. Dementsprechend zweifele ich nicht daran, dass wir in Zukunft mehr solcher Angriffe sehen werden."

Das ganze Interview mit Edward Felten in Technology Review online:

Siehe dazu auch: (Quelle:Heise.de)

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Pakistan sperrt YouTube !!!

Die pakistanische Regierung hat die 70 Internet Service Provider des Landes angewiesen, Googles Online-Videoportal YouTube zu sperren. Die Regierung will "höchst blasphemische Inhalte" fernhalten, nämlich ein anti-koranisches Video aus den Niederlanden. Doch YouTube war gestern für anderthalb Stunden nicht nur in Pakistan nicht erreichbar, sondern auch in anderen Teilen der Welt, so auch in Deutschland.
Google selbst führt den Vorfall auf "fehlerhafte Internetprotokolle" in Pakistan zurück, berichtet BBC News. Vermutlich habe der Internet Service Provider PCCW die Adresse des YouTube-Webservers "gekapert" und die Anleitung dazu den anderen Providern weitergegeben, damit die YouTube-Besucher umgeleitet werden, berichtet BBC. Vermutlich seien diese Informationen aber versehentlich über Pakistan hinaus durchgesickert. Erst nachdem YouTube-Techniker PCCW informiert hätten, sei die Panne behoben worden. Momentan laufen noch Untersuchungen zu dem Vorfall. BBC berichtet, es gebe bislang keine Hinweise für eine Absicht.
Pakistan stört sich an einem Trailer zu einem Kurzfilm des niederländischen Politikers und Islam-Gegners Geert Wilders, der über YouTube verbreitet wird. Die Regulierungsbehörde Pakistan Telecommunication Authority erläutert, der Film verstoße gegen die Pinzipien der religiösen Toleranz und des friedlichen Miteinanders. Wenn der Film nicht entfernt würde, habe er das Potenzial, noch mehr Unruhe als bisher zu stiften, es könnten Menschenleben zu Schaden kommen.
YouTube wird seit einigen Monaten immer wieder das Ziel von Blockaden. In der Türkei stieß man sich beispielsweise vor einem Jahr und auch im vergangenen Januar an Videos, in denen der Staatsgründer verunglimpft worden sei. Thailand sah in einem Film den König veralbert. Für die anschließende Kooperation mit den Zensoren bezog Google Schelte.

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Montag, Februar 25, 2008

SECURITY - Voreingestellte WPA-Schlüssel in WLAN-Routern leicht erratbar

Dass unverschlüsselte heimische WLANs vielerlei Angriffsmöglichkeiten bieten, hat sich glücklicherweise unter Anwendern rumgesprochen. Viele Hersteller liefern ihre Geräte deshalb mittlerweile mit einem ab Werk eingestellten WPA-Schlüssel aus, der sich von Gerät zu Gerät unterscheidet. Anwender müssen den Schlüssel nur noch in ihre Client-Software eintragen, um geschützt mit dem Router kommunizieren und im Internet surfen zu können. Allerdings sind die voreingestellten Schlüssel nicht immer zufällig gewählt, sondern hängen unter Umständen von leicht erratbaren Parametern ab, beispielsweise der MAC-Adresse.

Dass unverschlüsselte heimische WLANs vielerlei Angriffsmöglichkeiten bieten, hat sich glücklicherweise unter Anwendern rumgesprochen. Viele Hersteller liefern ihre Geräte deshalb mittlerweile mit einem ab Werk eingestellten WPA-Schlüssel aus, der sich von Gerät zu Gerät unterscheidet. Anwender müssen den Schlüssel nur noch in ihre Client-Software eintragen, um geschützt mit dem Router kommunizieren und im Internet surfen zu können. Allerdings sind die voreingestellten Schlüssel nicht immer zufällig gewählt, sondern hängen unter Umständen von leicht erratbaren Parametern ab, beispielsweise der MAC-Adresse.

Genau dies soll beim britischen Internet-Anbieter Sky Broadband der Fall sein, wie UK-Medien berichten. Bei dem von Sky ausgelieferten Router soll sich um eine neu konfigurierte (OEM-)Version des Netgear-Modells DG834GT handeln, in dem der eingestellte WPA-PSK-Schlüssel auf der MAC-Adresse beruht. Letztere lässt sich mit beliebigen WLAN-Sniffern ermitteln. Welcher Algorithmus genau zum Berechnen des Schlüssels verwendet wurde, ist nicht bekannt. Dem Entdecker des Problems zufolge soll es aber nicht allzu schwierig sein.


Das Gerät soll an rund eine Million Kunden ausgeliefert worden sein. Wieviele noch mit dem ab Werk eingestellten Schlüssel arbeiten und wieviele bereits einen eigenen konfiguriert haben ist unbekannt. Sky soll über das Problem zwar seit über einem Monat Bescheid wissen, hat seine Kunden aber noch nicht direkt über das Problem informiert. Immerhin weist der ISP auf seinen Webseiten darauf hin, dass Anwender den Key durch einen eigenen ersetzen sollten. Eine Anleitung zeigt dann auch detailliert, wie man dabei vorzugehen hat.
Auch der deutsche Router-Hersteller AVM stattet seine Fritz!Box-Modell mit einem werksseitig eingestellten WPA-Schlüssel aus. Nach eigener Aussage soll dort aber weder die MAC noch eine Seriennummer eingehen. Vielmehr soll ein eigener Zufallsschlüsselgenerator die Keys erzeugen.

(Quelle:Heise.de)

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SECURITY - Passwortklau durch gekühlten Speicher

Festplatten- und Datei-Verschlüsselung mit Bitlocker unter Vista, dm-crypt in Linux, mit TrueCrypt oder auch Apples FileVault galt bislang als sicher. Forscher der Princeton University haben nun demonstriert, wie man mit physischem Zugriff auf angeschaltete Rechner oder Rechner im Standby-Modus mit einfachen Mitteln an die Schlüssel zur Entschlüsselung gelangen kann.
Die Forscher nutzen den Effekt aus, dass Daten im DRAM nicht sofort nach der Kappung der Stromzufuhr verloren gehen, sondern erst nach einem kurzen Zeitraum von wenigen Sekunden bis hin zu einer Minute. Die Daten lassen sich durch Kühlung noch länger haltbar machen: Durch Kühlung der Speicherchips mit Druckluft aus Druckluftflaschen auf -50 °C blieben Speicherinhalte mit nur sehr geringer Fehlerrate mehrere Minuten erhalten. Bei der Kühlung mit flüssigem Stickstoff erreichten die Forscher eine Haltbarkeit der Daten im Stundenbereich.

Um die Daten auszulesen, haben die Princeton-Forscher kleine Programme geschrieben, die über USB-Stick, Intels Preboot Execution Environment (PXE) oder den BIOS-Nachfolger Extensible Firmware Interface (EFI) geladen werden und das Erstellen von Speicherabbildern ermöglichen. Dabei überschreiben jedoch das BIOS und das Image-Programm kleine Bereiche des Speichers, was dem Forschungsbericht zufolge aber kein Problem darstellen soll.
In den Speicherabbildern kann man nach den Schlüsseln für die Festplattenverschlüsselung suchen. Da nach dem Ausschalten schon Informationen in den Speicherzellen verloren gegangen sein können, haben die Forscher einige Algorithmen entwickelt, mit denen sie Passwörter auch bei geringen Fehlern aufspüren und in kurzer Zeit wiederherstellen können.
Die Forscher haben die Entwickler von Microsoft, Apple, TrueCrypt und die Linux-Kernel-Entwickler über die DRAM-Schwachstelle informiert, sehen aber kaum Möglichkeiten, sie abzudichten. Bei Notebooks mit kritischen Daten auf verschlüsselten Festplatten hilft beispielsweise das Ausschalten, wobei die Daten nach kurzer Zeit vollständig gelöscht werden, anstatt sie in den Standby-Modus zu versetzen.
Der neue Angriff erinnert an das spezielle Forensik-System HotPlug, das ebenfalls physikalischen Zugang zum Gerät erfordert. Mit ihm ist es möglich, einen netzgebundenen Rechner im laufenden Betrieb auf eine mobile USV-Stromversorgung umzustellen, damit die Zugriffsschlüssel für die nachfolgende Untersuchung im Arbeitsspeicher verbleiben.

(Quelle:Heise.de)

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Detektive auf dem Online-Marktplatz

Auf Auktionsplattformen werden zahlreiche Fälschungen, Graumarktprodukte und Hehlerware angeboten. Es gibt allerdings eine Reihe Kriterien, um solche zu erkennen. Mehrere Unternehmen haben dies als Marktlücke entdeckt und bieten Programme an, die unseriöse Angebote herausfiltern sollen.

Von rola Security Solutions aus Oberhausen stammt das Programm rsCASE, das vor allem von Ermittlungsbehörden genutzt wird. Die Berliner Tochterfirma rola Business Solutions GmbH vertreibt das Programm für Unternehmen, die auf Internet-Auktionsplattformen wie eBay nach Fälschungen, Graumarkt- und Hehlerware suchen. Ein anderes Programm stammt von dem Münchner Unternehmen P4M. Beide Programme funktionieren nach einem ähnlichen Prinzip: Sie scannen die Angebote und suchen nach Parametern für Diebesgut, Graumarktware und Fälschungen, außerdem nach Verbindungen zwischen unterschiedlichen Auktionen.
Wenn man alle Waren auf eBay betrachte, schätzt rola-Geschäftsführer Robert Eck Eck, dürfe es sich bei 20 Prozent um Hehlerware oder Fälschungen handeln, und etwa ein bis fünf Prozent der Verkäufer böten derlei Ware an. Diese Zahlen bestätigt eBay nicht: rola sei bei seinen bisherigen öffentlichen Aussagen zu eBays Umgang mit Fälschungen "sehr einseitig" und betreibe "viel Stimmungsmache", sagt Maike Fuest Pressesprecherin von eBay Deutschland.

Siehe dazu in c't Hintergrund:Den Fälschern auf der Online-Spur

(Quelle:Heise.de)

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Wie kommt der Film in den MP3-Spieler?

Für buntes Unterhaltungsprogramm reichen bereits Kleinkaliber wie der iPod Nano; größere Geräte, gern auch als Medienplayer tituliert, taugen ohne weiteres für den Genuss kompletter Spielfilme mit angemessener Detaildarstellung. Das wirft die Frage auf: Wie kommt der Film denn überhaupt in die Elektronik-Schachteln? Auf welche Weise sich die Medienzwerge mit digitaler Musik befüllen lassen, weiß ja inzwischen jedes Schulkind: Man nehme die tönende Quelle, etwa eine CD, lasse sie von einer Gratis-Software, etwa dem Programm iTunes, in Dateien des Allerweltsformats MP3 eindampfen und kopiere das Resultat über den USB-Anschluss in den Player - fertig.
In der Videowelt geht die Sache nicht ganz so flott: Als Bildquellen kommen neben vielen verschiedenen Gerätschaften auch digitale Dateien in verwirrender Formatvielfalt in Frage. Und welche Digitalfasson die abspielfertige Videodatei am Ende annehmen soll, ist leider auch nicht mit einem einzigen Kürzel zu beantworten. Immerhin: Eine gewisse Klärung ist in Sicht. Denn neben Videoformaten aus dem Hause Microsoft kristallisiert sich vor allem ein Videostandard als das heraus, was man ein audiovisuelles Gegenstück zur MP3-Musik nennen könnte: das Digitalformat mit dem sperrigen Namen MPEG 4 AVC/H.264.

Ein Format der Zukunft
Es ist ein Abkömmling der MPEG-Standardfamilie, jener Normen, die seit den neunziger Jahren in den digitalen Medien Karriere machen. Als MPEG-2 etwa kommen die Bildsignale des digitalen Fernsehens und der DVD ins Wohnzimmer. Unter dem Sammelnamen MPEG-4 treten seit einigen Jahren Video-Kompressionsstandards auf, die mit noch viel knapperen Datenraten auskommen und dennoch gute Bildqualität liefern. Die Variante AVC/H.264 ist die effizienteste und modernste einer größeren MPEG-4-Sippe. Deshalb verwenden die Fernsehsender sie auch, um HDTV-Programme für die Ausstrahlung aufzubereiten.

Zurück zu den Taschenspielern: Sämtliche iPods und natürlich auch das iPhone verstehen sich auf AVC/H.264, Podcasts im Internet entsprechen ebenfalls dieser Norm, die mobile Spielekonsole Playstation Portable kann Filme in AVC/H.264 abspielen, und die videotüchtigen Varianten der neuesten MP3-Player von Sony, nach alter Väter Sitte Walkman genannt, sind gleichermaßen AVC/H.264-tüchtig. Dass in Zukunft immer mehr mobile Unterhalter mit Medienkonserven in diesem Format zurechtkommen, ist zu erwarten.

Wenn das Ausgangsmaterial auf dem Rechner liegt
Deshalb engen wir unsere Frage zunächst darauf ein: Wie kommen AVC/H.264-Videos in einen geeigneten Player? Die einfachste Antwort gibt Pinnacle: Der Spezialist für multimediale Computer-Peripherie hat ein brandneues Stück Hardware in der Größe und mit dem Charme einer Seifenschachtel im Programm, das auf der einen Seite über Cinch- und S-Videoanschlüsse analoge Bild- und Tonsignale entgegennimmt, auf der anderen Seite einem USB-Kabel Anschluss bietet, um die direkte Verbindung zu einem iPod oder zur Playstation Portable herzustellen. Ist das „Video Transfer“ genannte Gerät richtig verkabelt, genügt ein Druck auf die Aufnahme-Taste „Rec“, und die normgerechte Befüllung des Players beginnt.Zuvor kann man noch mit einer „Mode“-Taste die Bildqualität festlegen. Nach diesem Prinzip lassen sich nicht nur die mobilen Unterhalter, sondern auch USB-Sticks oder Festplatten medial betanken. Das Praktische daran: Man kommt ohne Rechner aus und muss sich um die Beschaffenheit des Quellmaterials keinerlei Gedanken machen. Ob DVD-Player, analoger oder digitaler Kamkorder, Fernseher oder VHS-Videorekorder: Einen analogen Videoausgang haben sie alle.

Was aber, wenn das Ausgangsmaterial bereits als Datei auf dem Rechner vorliegt? Dann gilt es, mit einer geeigneten Software die nötigen Konvertierungen vorzunehmen. Die sind leider extrem rechenintensiv und können Stunden dauern; der schnellste Computer ist deshalb gerade gut genug. Als Rohstoffe bieten sich Videos unzähliger Digitalformate an. Etwa DV-Dateien digitaler Kamkorder, VOB-Dateien selbstgebrannter DVDs oder MPEG-2-Dateien, die von einer Fernseh-Empfangskarte im PC aufgenommen wurden.

Die Schweiß- und Tränen-Methode
Gelegentlich tummeln sich auch Videos aus dem Internet auf der Festplatte, die in Formaten mit den zungenbrecherischen Namen DivX oder XviD kodiert sind. Dahinter verbergen sich MPEG-4-Varianten, und meist stecken solche Videos, um die Komplikationen komplett zu machen, in speziellen Container-Formaten, die ihnen ihre Dateistruktur vorgeben. Das von Microsoft entwickelte AVI ist ein solches, zu erkennen an der gleichnamigen Datei-Endung. Und last, but not least verdient noch Windows Media Video Erwähnung, das spezielle Videoformat des Microsoft-Universums.
Es gibt zwei verschiedene Wege, sich mit all diesen Digitalvorlagen auseinanderzusetzen. Der eine ist dornig, erfordert gute Nerven, eine Menge Computer-Knowhow und Spaß am digitalen Basteln, der andere setzt auf Software-Werkzeuge, die mit möglichst geringem Aufwand möglichst passgenaue Ergebnisse liefern. Der Vorteil der Schweiß- und Tränen-Methode ist ihre Flexibilität: Auf diesem Wege lassen sich mit meist unentgeltlichen Software-Tools selbst komplizierte Datenumsetzungen bewerkstelligen. Sogar Bildbeschneidungen oder -drehungen sind machbar. Ohne hier alle Finessen aufdröseln zu können, klären wir ein paar Grundsätzlichkeiten zur Vorgehensweise.

Kostenlose und unkomplizierte Abhilfe
Damit ein Computer, egal ob PC oder Mac, Videodateien konvertieren kann, muss er erst einmal in der Lage sein, das Ausgangsmaterial zu entziffern. Dazu braucht er bestimmte Codecs, das sind ins Betriebssystem eingelagerte Software-Stückchen, in denen die mathematischen Vorschriften zur Dekodierung und zur Neukodierung stecken. Weder Mac OS noch Windows bringen alle wichtigen Codecs von Haus aus mit; ohne zusätzliche Software scheitern sie zum Beispiel schon an ganz trivialen MPEG-2-Dateien, von Exoten wie XviD ganz zu schweigen. Zum Glück gibt es kostenlose und unkomplizierte Abhilfe, etwa eine umfassende Codec-Sammlung, die von der Konvertierungssoftware ffdshow automatisch in Windows-PCs installiert wird (http://sourceforge.net/projects/ffdshow); Mac-Alternativen gibt es ebenfalls auf den Websites des Sourceforge-Netzwerks.

So präpariert, kann der Rechner dann auch mit anderen Konvertierungsprogrammen zusammenarbeiten, etwa der ebenfalls unentgeltlichen Software MPEG Streamclip (http://www.squared5.com). Ihr spezieller Vorzug: Sie kommt sogar mit MPEG-2-Dateien zurecht, die von einer Fernseh-Empfangskarte im MPEG-2-Transportstrom-Format aufgenommen wurden (Dateiendung: .ts). Vor der Konvertierung mit solchen Werkzeugen gilt es dann noch, das Zielformat genau zu definieren; dazu zählen nicht nur das Dateiformat, sondern auch die Pixelauflösung, die zum Abspielgerät passen muss, die Bildfrequenz und, falls gewünscht, eine maximale Datenrate.

Der elegantere Weg
Für alle, die sich solche Prozeduren nicht antun möchten, gibt es auch elegantere Wege. Heißt das Zielgerät iPod oder iPhone, dann empfiehlt sich beispielsweise Apples Software-Player Quicktime als Konvertierungswerkzeug. Das Programm gibt es gratis zum Herunterladen für Windows-Rechner und für Macs; damit es sich auch auf die aktive Video-Verarbeitung versteht, bedarf es allerdings einer 30,49 Euro kostenden Aufrüstung zum Quicktime Pro. Dann konfektioniert das Programm das Video mit einem einzigen Menüklick zum maßgeschneiderten Film für das jeweilige Gerät; außerdem taugt es als einfaches Schnittwerkzeug, und wenn es soll, stellt es auch Videos in etlichen anderen Formaten her - je nachdem, welche Codecs der Rechner in seinem Betriebssystem vorfindet.
Und wenn der Player nun weder von Apple noch von Sony stammt, sondern beispielsweise von Trekstor oder Philips und wenn er mit AVC/H.264 nichts anfangen kann, sondern nach AVI-Dateien oder nach Filmen im Windows-Media-Video-Format verlangt? Dann hilft entweder die zum Gerät mitgelieferte Software oder, falls die mit exotischem Ausgangsmaterial ihre liebe Not hat, ein PC-Programm, das wie ein Schweizer Taschenmesser alle Konvertierungsaufgaben souverän löst: die Software „Filme für unterwegs 2“ von Magix (www.magix.de). Dieses Werkzeug will einfach nur wissen, wie der Player der Wahl heißt; alle nötigen Konvertierungseinstellungen nimmt es dann automatisch vor.
Mehr als 100 Geräte umfasst die aktuelle Datenbank des Generalkonverters, darunter sogar Mobiltelefone, die sich im Nebenjob auch auf die Video-Wiedergabe verstehen. Eine eingebaute Schnitteinrichtung samt Überblend-Funktionen gehört ebenfalls zur Ausrüstung, ebenso ein automatischer Werbeblock-Killer. Ganz so einfach wie die MP3-Erstellung klappt die Produktion mobiler Videos zwar auch mit diesem Hilfsmittel noch nicht, ein Hexenwerk ist sie aber auch nicht mehr.

Erklärungen zu verschiedenen Video-Formaten:

MPEG-2 Videoformat des digitalen Fernsehens und der DVD. Mit etwa 5 Megabit je Sekunde erzielt MPEG-2 gute Qualität in beiden Medien.

VOB Video-Objekt, in MPEG-2 kodierte Video-Dateien der DVD. VOB ist ein sogenanntes Container-Format, das die Datenstruktur der MPEG-2-Inhalte definiert.

MPEG-4 Videoformat, das auf einer stärker wirkenden Kompression beruht. Schon 2 Megabit je Sekunde reichen für klare Bilder in voller Fernsehauflösung.

MPEG-4 AVC/H.264 Videoformat für HDTV, die HD-DVD, die Blu-ray Disc und viele Multimedia-Anwendungen, beruht auf extrem effizienter Kompression.

AAC Mit MP3 verwandtes Tonformat, das mit noch geringeren Datenraten hohe Qualität erzielt. In AAC sind auch die Tonspuren von AVC/H.264-Videos kodiert.

DV Videoformat digitaler Kassetten-Kamkorder. Jedes Bild wird separat kodiert, um Schnittfunktionen zu unterstützen.

AVI Von Microsoft definiertes Video-Containerformat, gibt Datenstrukturen vor und kann Videoinhalte unterschiedlicher Kodierungen enthalten.

Quicktime Von Apple entwickeltes Container-Format, modernere Alternative zu AVI. Kann Mediendaten in vielen verschiedenen Kodierungen enthalten.

DivX MPEG-4-Codec für PCs und Macs, Gratis-Download: www.divx.de. Manche Mobilplayer (etwa der Creative Zen Vision W) spielen DivX-Dateien ab.

XviD MPEG-4-Codec für Windows und Linux. Entstand aus einer der Open-Source-Entwicklergemeinde zugänglichen DivX-Version.

WMV Windows Media Video, von Microsoft entwickeltes Videoformat der Windows-Plattform. Ähnlich MPEG-4.

Transport Stream Übertragungsformat des digitalen Fernsehens. Mobile Player können es nicht verarbeiten; Abhilfe schafft die Umwandlung mit speziellen Konvertern.

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