384 Millionen Chinesen im Internet - US-Protest wegen Google
Chinas amtliche Medien übten am Wochenende scharfe Kritik an dem US-Internet-Konzern. Nach Hacker-Attacken aus China hatte Google vergangene Woche angekündigt, sein China-Geschäft auf den Prüfstand zu stellen und sich nicht mehr selbst zensieren zu wollen. Dafür soll auch ein Rückzug aus China in Kauf genommen werden. "Bis heute sind Googles Absichten nicht klar", fand ein Kommentar der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua. "Es ist sinnlos, die Dinge zu übertreiben und aus einer geschäftlichen Angelegenheit einen politischen oder diplomatischen Streit zu machen", kommentierte Xinhua.Die chinesische Regierung hatte die Zensur verteidigt und bekräftigt, dass sich alle ausländischen Internetunternehmen in China an chinesische Gesetze halten müssten. In dem Xinhua-Kommentar wurden auch die Vorwürfe, dass die Hacker-Angriffe aus China stammten, als unbewiesen zurückgewiesen. "Bislang ist es an den Haaren herbeigezogen, China als Sündenbock für die Cyber-Attacken zu beschuldigen, nur weil Google etwas darüber gesagt hat", so Xinhua.
Der dramatische Anstieg der Internetnutzer in China verdeutlicht einmal mehr, wie groß der chinesische Markt für Unternehmen wie Google heute schon ist. Die Suchmaschine hatte sich in China bislang gleichwohl nicht gegen die chinesische Konkurrenz von Baidu durchsetzen können und nur 31 Prozent Marktanteil erreicht. Wie das China Internet Network Informationen Center berichtete, stieg die Zahl derjenigen, die über ihr Handy ins Internet gehen, im vergangenen Jahr um 60 Prozent auf 233 Millionen. Rund 30 Millionen Chinesen oder acht Prozent aller Internetnutzer hätten nur ihr Mobiltelefon zum Surfen.Labels: China Internet Probleme
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