Sonntag, Januar 03, 2010

Rallye Dakar - Deutscher Fahrer reißt Zuschauerin in den Tod




Die Rallye Dakar hat ihren ersten Todesfall schon auf der ersten Etappe. Der deutsche Fahrer Mirco Schultis raste in eine Zuschauergruppe. Eine Frau überlebte das Drama nicht. Schultis stieg aus der Rallye aus.

Das Fahrzeug des deutschen Rallyefahrers Mirco Schultis kam auf der Strecke von Colon nach Cordoba von der Straße ab und fuhr in eine Zuschauergruppe. Dabei kam eine 28-jährige Frau ums Leben. Vier weitere Zuschauer wurden verletzt. Zwei von ihnen wurden in Krankenhäusern behandelt, die anderen zwei kamen mit leichteren Verletzungen davon.

Ein Augenzeuge sagte, die Zuschauer hätten außerhalb des für sie reservierten Bereichs gestanden. „Es gab keinen Platz mehr, und die Polizei hat die Leute nicht gestoppt“, sagte Gaston Harriague dem Fernsehsender TN. Die Rennleitung betonte, dass sich der Unfall an einem nicht für Zuschauer zugelassenen Streckenabschnitt ereignet habe. Medien berichteten jedoch, die Opfer hätten dem Rennen von ihrem eigenen Grundstück aus zugesehen.

Schultis tief erschüttert

Schultis gab nach seinem tödlichen Unfall bei der Rallye Dakar Medienberichten zufolge das Rennen auf. Das Fernsehen zeigte ein Foto von Schultis direkt nach dem Unfall, auf dem er geschockt wirkt. Zeugen berichteten, der Deutsche habe nach dem Unfall verzweifelt versucht, so schnell wie möglich Hilfe zu organisieren und sei tief erschüttert gewesen. Die Opfer hätten zusammen mit Dutzenden anderen Schaulustigen dicht an der nicht abgesperrten Rennstrecke in einem Bereich gestanden, der nicht für Zuschauer zugelassen war, teilte die Rennleitung mit. Schultis sei nicht disqualifiziert worden, betonte ein Sprecher.

Wegen Überschwemmungen wurde die Strecke um 50 auf 199 Kilometer gekürzt. Es gewann der Spanier Nani Roma in einem BMW vor seinem Landsmann Carlos Sainz in einem Volkswagen. Rang drei mit einem Rückstand von 2:50 Minuten sicherte sich der neunmalige französische Rekord-Sieger Stéphane Peterhansel im zweiten BMW X3 vor dem Wolfsburger Neuzugang Nasser Al-Attiyah, der mit seinem Beifahrer Timo Gottschalk 3:29 Minuten auf Roma zurücklag. Auch im vergangenen Jahr hatte ein X-Raid-BMW den südamerikanischen Auftakt gewonnen. Damals saß der Katari Al-Attiyah, heute bei Volkswagen, am BMW-Steuer. Der sechsfache Deutsche Rallye-Meister Matthias Kahle (Köln) erreichte in seinem Honda-Buggy, dem besten zweiradgetriebenen Fahrzeug, nach der ersten von 14 Prüfungen den 15. Platz.



Ziel Buenos Aires

In der Motorrad-Wertung setzte der Franzose David Casteu auf seiner Sherco das erste Ausrufezeichen. Mit gesteigertem Tempo auf dem letzten Prüfungsabschnitt schnappte er dem Franzosen Cyril Despres (KTM), Dakar-Sieger von 2007, um drei Sekunden den Auftaktsieg vor der Nase weg. Der Spanier Marc Coma, der als Vorjahressieger mit seiner KTM als erstes Fahrzeug auf die Schotterpiste musste, erreichte mit einem Rückstand von zwölf Sekunden den dritten Tagesplatz.


An dem Offroad-Rennen über 9000 Kilometer durch Argentinien und Chile nehmen die Fahrer von 134 Autos, 151 Motorrädern, 25 Quads und 52 Lastwagen teil. Ihr Ziel ist am 16. Januar Buenos Aires. Die Rallye wurde 2009 aus Sicherheitsgründen von Afrika nach Südamerika verlegt.

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