Samstag, Januar 02, 2010

Auch Nacktscanner sind keine Sicherheitsgarantie

Angeblich soll al-Qaida auch mit solchen Scannern experimentieren, um Sprengstoff durch die Kontrollen bringen zu können.

Nachdem der Nigerianer Umar Farouk Abdulmutallab Sprengstoff in seiner Unterhose durch die Kontrollen bringen konnte, um seinen geplanten, aber gescheiterten Anschlag durchzuführen, wird von vielen Seiten die Einführung der sogenannten Nacktscanner gefordert.

Man diskutiert darüber, ob die Nacktscanner die Privatsphäre verletzten oder wie man sie einsetzen könnte, um dies zu vermeiden, auch wenn das Abtatschen bei der Durchsuchung wohl kaum weniger ein Eindringen in die Privatsphäre darstellt als die verschwommenen Bilder der nackten Körperoberfläche. Der niederländischen Zeitung Telegraaf soll nun aber ein Mitarbeiter des Geheimdienstes berichtet haben, dass al-Qaida mit Scannern experimentiert und damit versucht, Möglichkeiten zu finden, wie sich trotzdem Sprengstoffe verstecken lassen. Man habe auch getestet, wie an europäischen Flughäfen Sprengstoff durch die Kontrollen durchgeschleust werden kann. Das wäre wenig erstaunlich.

Es wäre ja auch eigenartig, wenn Terroristen, die Anschläge planen, sich nicht eingehend darauf vorbereiten würden, wie sie erwartbare Sicherheitsmaßnahmen umgehen könnten. Eine al-Qaida-Gruppe aus Jemen soll sich nach einer Mitteilung im Internet zu dem gescheiterten Anschlagsversuch bekannt haben und trotz des Misslingens mit weiteren Anschlägen drohen. Wie sonst auch führt jede neue Technik zu einem Wettrüsten, das letztlich nicht zu gewinnen ist, wenn Sicherheit nicht Freiheit und Privatheit völlig erstickt. Dort, wo Massen in kurzer Zeit durchgeschleust werden müssen, werden Kontrollen vermutlich nie perfekt sein.

Allerdings bestieg der 23-jährige Nigerianer aus einer wohlhabenden Politikerfamilie das Flugzeug in die USA ausgerechnet im niederländischen Flughafen Schiphol, wo er durchaus von einem der dort installierten 15 Nacktscanner hätte kontrolliert werden können. In Schiphol wurden zuerst Nacktscanner eingeführt, allerdings nicht als Zwangsmaßnahme. Ad Rutten, einer der Manager von Schiphol sagt, dass der Sprengstoff mit den Nacktscannern zwar eher hätte entdeckt werden können, aber dass es auch hier keine hundertprozentige Sicherheit geben könne.

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