Freitag, Januar 01, 2010

Anschlag auf CIA-Basis

Erschreckend zielgenau: Selbstmordattentäter tötet acht CIA-Mitarbeiter in Pakistan

In Pakistan sorgen seit mehreren Wochen Anschläge der Taliban, die auf Schlüsselpersonen im Militär zielten und die auch Orte trafen, wie etwa das Militärhauptquartier in Rawlapindi, die besonders geschützt wurden, für große Beunruhigung. Ähnliches dürfte auch für den Anschlag gelten, der gestern eine amerikanische Basis im Grenzgebiet zwischen Afghanistan und Pakistan zum Ziel hatte. Bei dem Selbstmordanschlag, zu dem sich afghanische Taliban bekannten, kamen acht amerikanische Zivilisten ums Leben, die meisten von ihnen waren laut US-Medienberichten Mitarbeiter der CIA.

Genaue Details, wie der als afghanischer Offizier verkleidete Selbstmordattentäter das schwerbewachte Haupttor der Forward Operating Base Chapman in der Provinz Khost passieren und zum Fitness-Center gelangen konnte, wo er die Bombenweste zündete, sind noch nicht bekannt. In einer E-Mail des Taliban-Sprechers Zabihullah Mujahid an eine Nachrichtenagentur ist die Rede von einem "Mitglied der afghanischen Armee, der den Anschlag ausführte, während Offizielle im Fitness-Club Informationen über die Mudschahedin austauschten".

Unklar ist, wie viele der Toten, die in ersten Berichten noch allesamt als amerikanische Zivilisten bezeichnet wurden, "full-time C.I.A. Officers" waren und wie viele Mitarbeiter auf vertraglicher Basis. Möglicherweise könnte sich die Zahl der Toten noch erhöhen, da es bei dem Anschlag auch lebensgefährlich Verletzte gab.

Der Anschlag wird von amerikanischen Medien und Regierunsgvertretern als gravierend eingestuft. Seit dem Anschlag auf die US-Botschaft in Beirut im Jahre 1983, bei dem acht CIA-Offiziere ums Leben gekommen sind, hatte die CIA nicht mehr so viele Opfer an einem Tag zu beklagen, so die Washington Post. Die New York Times zieht dagegen den 11. September 2001 als Vergleichsgröße heran: der gestrige Anschlag sei "the single deadliest episode" für die CIA seit 9/11 gewesen. Insgesamt wurden seit der Gründung 1947 90 Offiziere im Dienst getötet, fügt die Zeitung hinzu.

Da die CIA für ein eigenes geheimes Drohnenprogramm verantwortlich ist, das vor allem auf Ziele im wenige Kilometer entfernten Pakistan ausgerichtet ist, dürften die Extremisten mit diesem Anschlag auf die Basis in Khost höchstwahrscheinlich einen neuralgischen CIA-Standort getroffen haben, der für die Überwachung der Grenzgebiete eine wesentliche Rolle spielt.

Labels:

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]

<< Startseite