Sonntag, Januar 03, 2010

Terrorismus - El Kaida im Jemen im Visier der US-Militärs

El-Kaida-Stellungen im Jemen geraten nach dem vereitelten Flugzeug-Attentat von Detroit offensichtlich immer mehr ins Visier der US-Militärs.

Wie US-Medien am Samstag berichteten, flog der Top-General David Petraeus zu einem Gespräch mit dem jemenitischen Präsidenten Ali Abdallah Saleh nach Sanaa. Bei dem Treffen sei es vor allem um verstärkte Zusammenarbeit im Anti- Terror-Kampf gegangen.

Wie der TV-Sender CNN unter Berufung auf US-Regierungskreise berichtete, bot Saleh dabei weitere Hilfe seines Landes für amerikanische Anti-Terror-Aktionen an. Einzelheiten wurden allerdings nicht genannt.

US-Medien hatten bereits vor Tagen berichtet, US-Militärs würden bereits mögliche Ziele für Angriffe auf El-Kaida-Stellungen im Jemen auskundschaften. Die Militärs wollten für den Fall vorbereitet sein, falls Präsident Barack Obama den Befehl zum Angriff geben sollte.

Man muss Adrian Smith zugute halten, dass er um Ehrlichkeit bemüht ist. Um nicht auf die Frage antworten zu müssen, ob die Welt einen 800-Meter-Turm brauche, gibt der US-Star-Architekt und Hochhaus-Spezialist den bescheidenen Dienstleister. Es sei nun einmal der Wille der Herrscherfamilie von Dubai gewesen, das mit Abstand höchste Gebäude der Welt zu bauen. Und diesem Willen habe er zu folgen, punktum.

Smiths Kollege William Baker, als Chef-Ingenieur im Chicagoer Architekturbüro SOM (Skidmore, Owings & Merrill) für die Statik des Burj Dubai verantwortlich, lässt dagegen seiner Begeisterung für einen weiteren neuen Weltrekord seines Büros freien Lauf. Er erinnert sich an den Abend im März vor sechs Jahren, als in einem Brooklyner Restaurant mit Blick auf New Yorks Skyline die Abgesandten von Dubais Herrscher, Scheich Mohammed bin Rashid Al Maktum, die Wünsche des Emirs nach einem besonderen Hochhaus vortrugen.

Baker: "Es sollte das höchste der Welt sein, andere Vorgaben gab es nicht. Man sagte uns nur, ein Hotel und Wohnungen sollten darin Platz haben." Wie hoch genau das Gebäude werden sollte, erfuhren die Leute von SOM noch nicht. Offenbar vertrauten die Auftraggeber aus dem Morgenland dem Architekturbüro, das in seiner über 70-jährigen Geschichte keine Anzeichen von Höhenangst gezeigt hatte - fünf der zehn höchsten Gebäude der Welt baute SOM.

Nun ist ein weiteres hinzugekommen. Morgen, am 4. Januar, wird der Burj Dubai tatsächlich eröffnet. Immer wieder gab es monatelange Verzögerungen, vor allem wegen Finanzierungsfragen. Und ausgerechnet zum Höhepunkt der Geldprobleme des Emirats erreicht auch der haltlose Bauboom seinen Höhenrekord: 824,55 Meter, nach inoffiziellen Angaben. Die tatsächliche Höhe wurde bis zum Schluss geheim gehalten, wie so vieles rund um den Turm in der Wüste.

Damit der Turm nicht unter seiner 110.000 Tonnen schweren Last aus Beton, Stahl, Aluminium und Glas kollabierte und auch seinem größten Feind, dem aggressiven Wüstenwind, standhalten konnte, entwickelte Bill Baker seinen "buttressed core", wie er den betongestützten Kern des Gebäudes nennt, der mit jeder der drei Y-Spitzen verbunden ist. Dieser Kern ist eine SOM-Spezialität, die ähnlich schon im ehemals höchsten Gebäude der Welt, dem Sears-Tower (heute Willis Tower) in Chicago, eingesetzt wurde.

Diesem harten Kern und der windableitenden spiralförmigen Konstruktion ist es zu verdanken, dass das Gebäude dann auch viel höher wurde, als es die Konstrukteure je für möglich gehalten hatten. "Wir wollten nicht mehr versprechen, als wir halten konnten", sagt Baker. "Unser ursprünglicher Plan war es, zehn Meter höher als das 500 Meter hohe Taipeh 101, das höchste Gebäude der Welt, zu sein."
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Doch dann entwickelte der Burj Dubai so etwas wie ein Eigenleben. Alle drei Tage schraubte er sich um ein Stockwerk weiter in den blauen Wüstenhimmel. Irgendwo bei 818 Metern glaubte Scheich Mohammed, mit 300 Metern genügend Abstand zwischen seinen Turm und dem im fernen Taiwan gebracht zu haben. Er gebot den Leuten von SOM den Bau zu stoppen, und das, obwohl Bill Baker inzwischen überzeugt war, dass die Statik einen Tausend-Meter-Turm getragen hätte.

Dass der Burj Dubai tatsächlich doppelt so hoch ist wie das Empire State Building, sieht man ihm nicht an. Jedenfalls nicht, wenn man direkt davor steht. Man legt den Kopf zurück, lässt den Blick an der silbrig schimmernden Glasfassade empor gleiten, leichter Schwindel stellt sich ein, als die Augen jeder einzelnen Fassadenwindung Richtung Himmel folgen. Am Ende findet der Blick keinen Halt. Die Spitze des Turms verschwindet im diesigen Weiß des Wüstenhimmels.

Seine außergewöhnliche Wirkung entfaltet der Burj Dubai erst aus der Distanz. Fährt man auf Dubais Hauptverkehrsader, der zwölfspurigen Sheik Zayed Road Richtung Osten, taucht irgendwann hinter all den die Straße flankierenden architektonischen Banalitäten wie eine Lichtgestalt die filigrane, teleskopartige Silhouette des Turms auf. Der Burj Dubai wirkt seltsam maßstabslos - ein eleganter Solitär im Sonnenlicht, der Spitze einer gotischen Kathedrale ähnelnd.

Eigentlich sollte sich der Turm auch belebend auf den Immobilienmarkt auswirken. Jetzt aber sind die Immobilienpreise um 50 Prozent eingebrochen, UBS-Analysten erwarten sogar einen weiteren Verfall um bis zu 75 Prozent. Der klamme Emir Dubais erhielt zwar gerade eine Zehn-Milliarden-Dollar-Finanzspritze von seinem reicheren Vetter im Nachbaremirat Abu Dhabi, doch muss dieser seinen Geldsäckel wohl noch weiter öffnen, damit Scheich Mohammed seine 80 Milliarden Dollar Schulden abstottern kann.

Ein Viertel der neu gebauten Wohnhäuser stehen leer. Im neuen Stadtteil Dubai Marina sind kaum Menschen zu sehen. Viele der hier ankernden Yachten stehen zum Verkauf, und die Räume der im Rekordtempo hochgezogenen Hochhäuser werden nachts automatisch beleuchtet, um den Eindruck einer Geisterstadt zu vermeiden. Bei der künstlichen Insel "The Palm, Jumeirah" gelingt das weniger. Fährt man per Boot daran vorbei, wirkt sie wie ausgestorben.

Obama selbst hatte am Samstag erstmals öffentlich das Terrornetzwerk El Kaida im Jemen beschuldigt, hinter dem vereitelten Flugzeug-Attentat von Detroit zu stecken. Der Täter Umar Farouk Abdulmutallab sei in den Jemen gereist, wo ihn die regionale El- Kaida-Organisation ausgebildet und mit Sprengstoff versorgt habe, sagte Obama. Der junge Nigerianer sei Mitglied der Organisation geworden. Obama unterstrich, dass sich die jemenitische El-Kaida- Fraktion schon seit längerem auf US-Ziele konzentriere.

Petraeus – Kommandeur des Central Command für Nahost und Zentralasien – hatte erst kürzlich eine Verdoppelung der Militär- und Sicherheitshilfen für den Jemen versprochen. Bislang erhalte das Land rund 70 Millionen Dollar Hilfen pro Jahr.

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