Mittwoch, Dezember 27, 2006

Blogger von empörten Einwohnern verjagt!

Im Zeitalter von Google ist die unbedachte Meinungsäußerung auf privaten Homepages oder Blogs sehr gefährlich, sofern man auf ein regelmäßiges Gehalt angewiesen ist: Dieser Tage wurde ein englischer Blogger von den Einwohnern der Industriestadt Barrow-in-Furness aus derselben gejagt, nachdem er sich in seinem privaten Blog abfällig über den Ort geäußert hatte. Zugegeben, wenn man die wohlschmeckende braune Masse Schokolade verkaufen will, ist es relativ unappetitlich, öffentlich von einer anderen unangenehmeren braunen Masse zu reden und den Ort, in den man gerade versetzt worden ist, als Ursprung eben jener braunen Masse zu bezeichnen. Allerdings war sich Steve Beall offensichtlich nicht darüber im Klaren, dass die Bewohner von Barrow-in-Furness, egal wie wenig er von ihnen und ihrer Stadt halten mochte, sein unter dem Namen "Stevo" geführtes Blog auf Myspace entdecken würden.

Der junge Manager war gerade aus Whitley Bay im Nordosten Englands abkommandiert worden, um ein neues "Cafe Thorntons", eine Schokoladen- und Kakao-Handlung, zu eröffnen. Die Versetzung an sich missfiel ihm bereits, sein neuer Wirkungskreis beeindruckte ihn nicht besonders – eine Industriestadt, die außer Schiffbau nichts zu bieten hat – und er wurde zunächst einmal in einem ungemütlichen Hotel einquartiert, da sich auf die Schnelle für ihn keine Wohnung finden ließ.
Als dann auch noch am Tag vor der geplanten Eröffnung des Ladens, am 7. Dezember diesen Jahres, die Schaufensterscheiben eingeworfen und der Laden ausgeräumt wurde, platzte Steve Beall endgültig der Kragen und er schimpfte erneut in seinem Blog unter Verwendung des "Sch-Worts".
Die Blogeinträge wurde entdeckt, machten die Runde und wurden in der Lokalzeitung abgedruckt, woraufhin die Stadtbewohner anrückten, um Steve zu teeren und zu federn – er musste die Polizei zu Hilfe holen. Danach zog ihn das Unternehmen aus Barrow-in-Furness ab, das Blog wurde gelöscht und der Geschäftsführer von Cafe Thorntons, Mike Davis entschuldigte sich bei den Bewohnern für die Blogeinträge seines Angestellten und versprach jedem Einwohner, der bis Weihnachten im Laden vorbeikäme (und nicht schon am 7. Dezember am Tag vor der Eröffnung zugegriffen hatte), eine Gratis-Schokolade "als Dank für das warme, herzliche Willkommen". Wer nun in das warmherzige Städtchen abkommandiert wurde, ist unbekannt, aber ein Blogger ist es definitiv nicht mehr.

Quelle:Heise

4 Kommentare:

Anonymous Anonym meinte...

die geschichte erinnert mich an einen meiner lieblingsfilme *chocolat*..ich muss ihn noch irgendwo haben....also eine schachtel pralinen aufgemacht und der realität entfliehen...die, wie man deinem beitrag entnehmen muss, mal wieder deutlich härter ist als die zitierte braune masse....

1:18 PM  
Blogger megablaster meinte...

War das nicht der Film, in dem eine neu zugezogene alleinstehende Frau das ganze Dorf und dazu die meist verheirateten Männer wortwörtlich "vernascht"?

9:31 PM  
Anonymous Anonym meinte...

da schmeisst du aber was durcheinander....der einzige mit dem sie in die kiste steigt ist johnny depp.*schmacht*********

*Chocolat ist wohl einer der süßesten Filme, die je in die Kinos gekommen sind. So süß und verführerisch war kaum einer vorher. Dabei geht es nicht um sinnlose Völlerei, sondern vielmehr um die Kunst des Genießens. Und genau diesen Genuß bringen Vianne Rocher (Juliette Binoche) ihre kleine Tochter Anouk in eine französische Kleinstadt, als sie dort ihre Chocolaterie eröffnet. Der Bürgermeister dort ist sehr gläubig und wacht mit strengem Auge über seine ´Schäfchen´ - ist es doch Fastenzeit und Genuß in seinen Augen eine Sünde. Schnell ist also Vianne der Inbegriff der Versuchung und wird von vielen gemieden. Auch ihr Verhältnis zu Roux (Johnny Depp), einem Zigeuner der mit seinem Flussboot einen Aufenthalt einlegt, ist nicht gerade förderlich für ihr Ansehen.

Besonders schön im Film sind die kleinen Schritte der Menschen, die nach und nach Kontakt zu Vianne aufnehmen. All diesen Leuten gibt sie ihre ganz persönliche Schokoladenmischung und hilft so auf ihre Weise, das Leben in dem Städtchen ein Stück lebenswerter zu machen.

Chocolat ist ein märchenhafter Film, dessen Anspielungen wohl bei jedem etwas berühren. In erster Linie lädt er dazu ein, sich an Kleinigkeiten im Leben zu freuen und es sich nicht unnötig schwer zu machen. Dabei vermittelt er eine Leichtigkeit, die an Amélie erinnert. Sehr sehenswert zum einfach Genießen.****

3:53 PM  
Blogger megablaster meinte...

Ja, jetzt erinnere ich mich wieder. Der Film war nur sehr ruhig und teilweise etwas langatmig, eben etwas fürs Herz :-) Einer der Filme, die z.B. wie das Buch "Das Parfüm" meist von Frauen gelesen/gesehen werden ;-)

10:26 AM  

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