"Spitze des Eisbergs"Abbuchungen bis 5000 €
Nach dem Diebstahl Zehntausender Kreditkarten hat Bundesjustizministerin Brigitte Zypries eine "lückenlose" Aufklärung des Datenskandals bei der Berliner Landesbank (LBB) gefordert. Dieser neuerliche Vorfall zeige, "dass uns das Thema Datenschutz weiter intensiv beschäftigen wird", sagte sie der "Berliner Zeitung". Zypries kritisierte die Kontrollen der Länder beim Datenschutz. Die Länder müssten ihre Datenschutzbehörden personell besser ausstatten, damit sie ihren Aufgaben auch gerecht werden könnten.
Auch müssten die Kompetenzen der Datenschutzaufsichtsbehörden erweitert werden, sagte die SPD-Politikerin der Zeitung. "Sie sollten das Recht bekommen, die Berichtigung, Löschung oder Sperrung von Daten anordnen und rechtswidrige Datenverarbeitung untersagen zu können." Die Ministerin riet Kunden, generell sparsam mit persönlichen Daten umzugehen. "Das gilt vor allem im Internet." Daten, die einmal im Internet stünden, blieben praktisch ewig im Netz.
LBB beruhigt die Kunden
Der "Frankfurter Rundschau" waren am Wochenende anonym Daten über Kontobewegungen von Zehntausenden Kreditkarten-Inhabern zugespielt worden. Die auf mehreren hundert Folien, sogenannten Mikrofiches, gespeicherten Daten enthalten nach Darstellung der Zeitung Vor- und Nachname der Kunden, Adresse, Kreditkartennummer, Kontonummer und jede einzelne Bezahl-Aktion mit dem dazugehörigen Betrag. Betroffen seien Kreditkarten der Landesbank Berlin sowie Karten, die die Bank über den ADAC und den Internethändler Amazon ausgestellt habe. Zudem habe der per Post eingegangene Pappkarton offene Umschläge mit Geheimnummern (PIN) enthalten.
Die LBB erklärte, in der Datensendung seien keine Geheimnummern gewesen, mit denen der Zugriff auf Kundenkonten möglich sei. Bei n-tv stellte LBB-Sprecherin Constanze Stempel klar, dass das Päckchen auch acht Geheimnummern (PIN) enthielten. Diese Nummern seien aber den Konten nicht zuzuordnen gewesen, so dass kein direkter Zugriff möglich gewesen sei. Dabei handele es sich um Geheimnummern, die Kunden nicht zugestellt werden konnten, also auch nie aktiviert wurden. Das Vermögen der Kunden sei nicht in Gefahr, beruhigte die LBB am Sonntag. Sollte dennoch ein Schaden entstehen, werde ihn die Bank übernehmen.
Die Frankfurter Polizei ermittelt federführend wegen des Verdachts der Datenausspähung. Sie vernahm Mitarbeiter der LBB sowie des externen Finanzdienstleisters Atos Worldline, der mit der Abrechnung der Kreditkarten betraut ist. Die Daten kamen nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen bei einer Kurierfahrt abhanden. Die Kurierfirma ist in Hessen ansässig. Der Datensatz war nach Angaben der LBB bei Atos Worldline archiviert worden und sollte unverschlüsselt zur LBB zurückgebracht werden.
Illegale Abbuchungen bis zu 5000 Euro
Laut einem Bericht der "Frankfurter Rundschau" vom Montag sind Kunden verschiedener Banken, deren Kreditkarten-Abrechnung von Atos Worldline bearbeitet wurden, von illegalen Abbuchungen betroffen. Bei der Zeitung gingen demnach Schreiben von Kunden aus ganz Deutschland ein, von deren Konten Unbekannte Beträge bis zu 5000 Euro abgebucht hatten. Ob die Missbrauchsfälle etwas mit dem Daten-Paket zu tun haben, das der "Frankfurter Rundschau" am Freitag zugespielt wurde, ist demnach unklar.
Die LBB und Atos Worldline haben der Zeitung zufolge gegenüber Kunden eingeräumt, dass ihre Kreditkarten missbraucht wurden. Betroffen seien Inhaber der Amazon-Karte der LBB, der ADAC Gold Mobile Doppel-Karte, der Amazon-Visa sowie Amazon-Webmiles-Karte.
"Datenschutzpolizei" gefordert
Angesichts der jüngsten Serie von Datendiebstählen fordert der SPD-Innenpolitiker Dieter Wiefelspütz mehr Anstrengungen zum Datenschutz. "Wir brauchen eine schlagkräftige Datenschutzpolizei", sagte er der in Hannover erscheinenden "Neuen Presse". "Der Umgang mit Daten in Privatfirmen muss viel stärker kontrolliert werden als bisher. Dazu benötigen die staatlichen Datenschutzbeauftragten mehr Personal und eine bessere finanzielle Ausstattung."
Wiefelspütz nannte den Datendiebstahl einen ungeheuerlichen Vorgang. Er sei fest davon überzeugt, dass dieser Skandal nur die Spitze des Eisbergs sei, meinte der innenpolitische Sprecher der SPD- Bundestagsfraktion. Der SPD-Innenpolitiker Sebastian Edathy zeigte sich in der "Thüringer Allgemeinen" aus Erfurt irritiert, dass eine Bank heute noch Kundendaten per Kurier durch die Gegend schickt - und dies auch unverschlüsselt. "Das ist meiner Meinung nach nicht zu vereinbaren mit einer hinreichenden Sorgfaltspflicht."
Auch müssten die Kompetenzen der Datenschutzaufsichtsbehörden erweitert werden, sagte die SPD-Politikerin der Zeitung. "Sie sollten das Recht bekommen, die Berichtigung, Löschung oder Sperrung von Daten anordnen und rechtswidrige Datenverarbeitung untersagen zu können." Die Ministerin riet Kunden, generell sparsam mit persönlichen Daten umzugehen. "Das gilt vor allem im Internet." Daten, die einmal im Internet stünden, blieben praktisch ewig im Netz.
LBB beruhigt die Kunden
Der "Frankfurter Rundschau" waren am Wochenende anonym Daten über Kontobewegungen von Zehntausenden Kreditkarten-Inhabern zugespielt worden. Die auf mehreren hundert Folien, sogenannten Mikrofiches, gespeicherten Daten enthalten nach Darstellung der Zeitung Vor- und Nachname der Kunden, Adresse, Kreditkartennummer, Kontonummer und jede einzelne Bezahl-Aktion mit dem dazugehörigen Betrag. Betroffen seien Kreditkarten der Landesbank Berlin sowie Karten, die die Bank über den ADAC und den Internethändler Amazon ausgestellt habe. Zudem habe der per Post eingegangene Pappkarton offene Umschläge mit Geheimnummern (PIN) enthalten.
Die LBB erklärte, in der Datensendung seien keine Geheimnummern gewesen, mit denen der Zugriff auf Kundenkonten möglich sei. Bei n-tv stellte LBB-Sprecherin Constanze Stempel klar, dass das Päckchen auch acht Geheimnummern (PIN) enthielten. Diese Nummern seien aber den Konten nicht zuzuordnen gewesen, so dass kein direkter Zugriff möglich gewesen sei. Dabei handele es sich um Geheimnummern, die Kunden nicht zugestellt werden konnten, also auch nie aktiviert wurden. Das Vermögen der Kunden sei nicht in Gefahr, beruhigte die LBB am Sonntag. Sollte dennoch ein Schaden entstehen, werde ihn die Bank übernehmen.
Die Frankfurter Polizei ermittelt federführend wegen des Verdachts der Datenausspähung. Sie vernahm Mitarbeiter der LBB sowie des externen Finanzdienstleisters Atos Worldline, der mit der Abrechnung der Kreditkarten betraut ist. Die Daten kamen nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen bei einer Kurierfahrt abhanden. Die Kurierfirma ist in Hessen ansässig. Der Datensatz war nach Angaben der LBB bei Atos Worldline archiviert worden und sollte unverschlüsselt zur LBB zurückgebracht werden.
Illegale Abbuchungen bis zu 5000 Euro
Laut einem Bericht der "Frankfurter Rundschau" vom Montag sind Kunden verschiedener Banken, deren Kreditkarten-Abrechnung von Atos Worldline bearbeitet wurden, von illegalen Abbuchungen betroffen. Bei der Zeitung gingen demnach Schreiben von Kunden aus ganz Deutschland ein, von deren Konten Unbekannte Beträge bis zu 5000 Euro abgebucht hatten. Ob die Missbrauchsfälle etwas mit dem Daten-Paket zu tun haben, das der "Frankfurter Rundschau" am Freitag zugespielt wurde, ist demnach unklar.
Die LBB und Atos Worldline haben der Zeitung zufolge gegenüber Kunden eingeräumt, dass ihre Kreditkarten missbraucht wurden. Betroffen seien Inhaber der Amazon-Karte der LBB, der ADAC Gold Mobile Doppel-Karte, der Amazon-Visa sowie Amazon-Webmiles-Karte.
"Datenschutzpolizei" gefordert
Angesichts der jüngsten Serie von Datendiebstählen fordert der SPD-Innenpolitiker Dieter Wiefelspütz mehr Anstrengungen zum Datenschutz. "Wir brauchen eine schlagkräftige Datenschutzpolizei", sagte er der in Hannover erscheinenden "Neuen Presse". "Der Umgang mit Daten in Privatfirmen muss viel stärker kontrolliert werden als bisher. Dazu benötigen die staatlichen Datenschutzbeauftragten mehr Personal und eine bessere finanzielle Ausstattung."
Wiefelspütz nannte den Datendiebstahl einen ungeheuerlichen Vorgang. Er sei fest davon überzeugt, dass dieser Skandal nur die Spitze des Eisbergs sei, meinte der innenpolitische Sprecher der SPD- Bundestagsfraktion. Der SPD-Innenpolitiker Sebastian Edathy zeigte sich in der "Thüringer Allgemeinen" aus Erfurt irritiert, dass eine Bank heute noch Kundendaten per Kurier durch die Gegend schickt - und dies auch unverschlüsselt. "Das ist meiner Meinung nach nicht zu vereinbaren mit einer hinreichenden Sorgfaltspflicht."
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