Freitag, August 29, 2008

US-Blogger wegen Vorabveröffentlichung von Guns'n'Roses-Album verhaftet

Von Axl Rose, der mit seiner Rock-Combo "Guns'n'Roses" in den Neunzigern gewisse Prominenz erlangt hatte, war musikalisch schon länger nichts Neues mehr zu hören – bis auf ein paar Songs, die sporadisch im Internet auftauchten. Zuletzt veröffentlichte ein US-Musikblog kurzzeitig neun Stücke des noch unveröffentlichten Albums "Chinese Democracy". Das Label der Band reagierte darauf prompt und schnell waren die Songs wieder offline. Für den Blogger war die Angelegenheit damit allerdings nicht ausgestanden: Am frühen Mittwochmorgen wurde er von FBI-Agenten vorübergehend verhaftet.
Dass sich die Bundespolizei für seine mutmaßliche Urheberrechtsverletzung interessiert, war Kevin Cogill bewusst, nachdem ihn das FBI schon an seinem Arbeitsplatz aufgesucht und einen Besuch in der Wohnung angekündigt hatte. Mit einer Verhaftung hatte er allerdings nicht gerechnet. In Handschellen und Pyjama sei er abgeführt worden, berichten die Kollegen auf dem gemeinsam betriebenen Blog Antiquiet. Auch der Richter habe sich bei der ersten Anhörung über die Verhaftung gewundert, eine Vorladung sei doch ausreichend gewesen. Inzwischen ist der 27-Jährige, der mit den Ermittlern kooperieren will, wieder frei. Das Verfahren wird am 17. September fortgesetzt.
Vertreter des US-Verbandes der großen Musiklabel (RIAA) hatten Medienberichten zufolge dafür gesorgt, dass der wenig spektakuläre Fall zu einer Angelegenheit der Bundesbehörden wurde. Die Ermittlungsleiterin des RIAA-Büros Los Angeles, Kathy Leodler, zeigte sich gegenüber der Los Angeles Times erfreut, dass sich der US-Generalstaatsanwalt und das FBI der Ermittlungen angenommen hatten und kündigte weitere Fälle an.
Cogill hatte die fraglichen Songs entfernt und seine Kopien gelöscht, nachdem er eine Unterlassungsaufforderung des Labels erhalten hatte. Dass die RIAA den Fall trotzdem weiter verfolgen ließ, deutet auf eine offensivere Strategie gegen sogenannte Pre-Releases von bisher unveröffentlichtem Material hin. Der Fall zeige die Bemühungen der Branche um mehr Aggressivität, bestätigte Leodler dem Wall Street Journal: "Wenn wir jemandem sagen, nimm es einfach runter, und es gibt keine Strafe, keine Verhaftung, kein Bußgeld, dann ist es leicht für sie, einfach weiterzumachen."(Quelle:Heise.de)

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