Freitag, August 29, 2008

27 Millionen Deutsche shoppen im Internet

Über die Hälfte der 51 Millionen privaten Internetnutzer über zehn Jahren hierzulande tätigt auch Einkäufe über das World-Wide-Web, teilte das Statistische Bundesamt anlässlich des IFA-Auftaktes in Berlin mit. Gegenüber dem ersten Quartal 2006 stieg die Zahl der Online-Käufer Anfang vergangenen Jahres um gut sieben Prozent auf 27 Millionen. Am aktivsten zeigt sich dabei die Altersgruppe der 25- bis 44-Jährigen, von der zwei Drittel über das Internet einkaufen. Online-Shops sind aber nicht länger eine Domäne der Jugend, auch Senioren ab 65 Jahren nutzen die Einkaufsmöglichkeiten im Netz: den Erhebungen des Statistischen Bundesamtes zufolge hat bereits jeder Dritte in dieser Altersgruppe 2007 eine Bestellung online aufgeben.
Das verbreitete Vorurteil "Frauen geben mehr Geld aus als Männer" sieht die Pago eTransaction Services GmbH in ihrem aktuellen Report 2008 zumindest bei europaweiter Betrachtung bestätigt – in Deutschland hingegen zeigen sich Männer ausgabefreudiger im Online-Handel. Die Pago GmbH, ein zum Konzern der Deutschen Bank gehörendes Unternehmen, stützt sich bei ihrer Studie nicht auf Umfragen, sondern wertet direkt rund 30 Millionen Kaufvorgänge aus dem vergangenen Jahr aus, die Pago als Dienstleister des Handels beispielsweise per elektronischem Lastschriftverfahren (ELV) oder über Kreditkartenfirmen wie Visa und MasterCard abwickelt.
Demnach kauften deutsche Männer im Durchschnitt für gut 99 Euro, deutsche Frauen hingegen nur für rund 86 Euro. Bei sämtlichen Transaktionen, die eine geschlechtspezifische Zuordnung erlaubten, ermittele Pago europaweit einen durchschnittlichen Warenkorb von 85 Euro bei Frauen, Männer kommen nur auf knapp 2 Euro weniger. Allerdings spielen Frauen in vielen europäischen Ländern – außer Deutschland und Großbritannien – als Online-Käufer bisher nur eine untergeordnete Rolle.
Trotz des weltumspannenden Internets konzentriert sich der E-Commerce noch immer mehrheitlich auf lokale Anbieter. So kauften deutsche Konsumenten laut Pago Report zu über 95 Prozent auch bei deutschen Web-Shops. Britischen Anbietern im Online-Handel bietet sich hingegen ein deutlich gemischteres Käuferpublikum, das nur gut zur Hälfte aus Landsleuten besteht. Knapp ein Drittel der Kunden britischer Online-Shops kommt sogar aus nichteuropäischen Ländern.
Die beliebtesten Zeiten für das Online-Shopping entsprechen den typischen Büro- und Ladenöffnungszeiten werktags zwischen 8 und 18 Uhr – die Pago-Experten registrieren jedoch eine zunehmende Bedeutung der Wochenenden. Die Zahl der Transaktionen an Samstagen und Sonntagen nähert sich allmählich dem Niveau der übrigen Wochentage. Während britische Käufer bevorzugt in den Nachmittagsstunden zwischen 14 und 16 Uhr online einkaufen, dominiert hierzulande die sogenannte Fernseh-"Prime Time" zwischen 20 und 22 Uhr. Fast 16 Prozent (Vorjahr: 10,5 Prozent) aller Käufe in einem deutschen Web-Shop fallen in dieses Zeitfenster. Damit hat im Vergleich zu den Vorjahren eine deutliche Verschiebung der Aktivitäten in die Freizeit stattgefunden, den die Pago-Experten der Zunahme von Breitband-Internetanschlüssen in Privathaushalten zuschreiben. (Quelle:Heise.de)

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