Anruf statt Parkschein
Handyparken bedeutet nicht, wie manch Schlaumeier meinen könnte, das Handy zu parken. Ein Anruf mit dem Mobiltelefon soll Autofahrern vielmehr den Gang zum Parkscheinautomaten ersparen. In 22 deutschen Städten können die Parkgebühren schon mit Hilfe des Telefons bezahlt werden, darunter in Berlin, Hamburg und Köln, aber auch in kleineren Städten wie Neustadt an der Weinstraße in Rheinland-Pfalz. Ob sich die neue Technik durchsetzt, muss sich erst noch zeigen. Die Anbieter hoffen auf steigende Nachfrage, heißt es beim Bundesverband für Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom). Laut ADAC erfreut sich das neue Geschäftsfeld wachsender Beliebtheit. Auch wenn andere Experten vermuten, dass schon bald das Navigationsgerät die Sache mit den Parkgebühren regelt.
"Handyparken ist im Kommen", sagt Andreas Hölzel, Sprecher in der ADAC-Zentrale in München. Die Bedienung sei einfach: Zuerst muss sich der Autofahrer telefonisch oder im Internet mit Handynummer, Kennzeichen und Bankverbindung bei einem Anbieter seiner Stadt registrieren. Zu Beginn und Ende jeder Parkzeit ruft er dann eine Servicenummer an, so wird minutengenau abgerechnet – ohne Parkschein vom Automaten. Zum Monatsende bekommt der Nutzer eine Rechnung. Der Autofahrer müsse sich nicht auf eine Parkdauer festlegen, bezahle keine Minute zuviel, brauche kein Kleingeld und spare sich den Weg zum Parkautomaten, zählt Hölzel die Vorteile auf.
Um sicher zu gehen, empfiehlt der ADAC-Sprecher aber, die Geschäftsbedingungen der Anbieter genau zu lesen und verschiedene Tarife zu vergleichen. Dies ist allerdings oft noch schwierig. Bislang gibt es in Berlin – wie in den meisten anderen Städten – nur einen Anbieter. Der Kunde hat demnach keine Wahl. Die Internet- Plattform mobil-parken.de soll langfristig für mehr Transparenz und Wettbewerb zwischen den Anbietern sorgen. Sie entstand 2006 in Kooperation mit dem ADAC und dem Städte- und Gemeindetag. Bislang sind dort sieben Unternehmen aktiv, wie Sprecher Michael Sandrock in Berlin sagt.
Neben den Parkgebühren, die die Kommune erhebt, zahlt jeder Nutzer eine monatliche Grundgebühr an den Anbieter von ein bis drei Euro sowie für jeden Parkvorgang eine Transaktionsgebühr zwischen 10 und 26 Cent. Daran verdienen die Anbieter. "Trotzdem ist Handyparken durch die minutengenaue Abrechnung nicht teurer", versichert Sandrock. Einspareffekte im Vergleich zum Parkschein vom Automaten lägen laut einer Untersuchung der Technischen Universität Berlin sogar zwischen 10 und 12 Prozent.
Die Firma Easypark bietet Handyparken mittlerweile in acht deutschen Städten an, unter anderem in Berlin und Hamburg. Der Service werde vor allem von Geschäftskunden genutzt, weil diese häufig Termine hätten und deren Dauer meist nicht abschätzen könnten, sagt Sprecher Philipp Zimmermann.
Zum Massenphänomen im Autoland Deutschland mit knapp 50 Millionen zugelassenen Kraftfahrzeugen ist Handyparken noch nicht geworden. In Berlin stieg die Nutzerzahl seit 2005 nach Angaben des Bezirksamtes Charlottenburg-Wilmersdorf auf 10.000. Rund zwei Prozent der Einnahmen durch Parkgebühren würden durch Handyparken erzielt. Eine Vignette am Auto zeige den Politessen, bei welchem Anbieter der Nutzer Mitglied ist, erläutert Martin Lutze vom Ordnungsamt. Darüber wird kontrolliert, ob der Fahrer das Handyparken auch wirklich nutzt. "Wenn er nur so tut, bekommt er natürlich ein Knöllchen."
Eine typische Zielgruppe gibt es aus Expertensicht nicht. Petra Schäfer, Professorin für Verkehrsplanung und öffentlichen Verkehr an der Fachhochschule Frankfurt/Main sagt, Handyparken lohne sich nur für Autofahrer, die regelmäßig in einer einzigen Stadt unterwegs sind. Wer quer durch die Republik reist, müsste sich bei mehreren Anbietern registrieren – dann werde es zu kompliziert. Das traditionelle Bargeld sei einfach nicht völlig zu ersetzen.
Langfristig werde auch das Handyparken wieder überholt sein, meint die Wissenschaftlerin. Sie rechne damit, dass das Parken in naher Zukunft über das Navigationssystem koordiniert und abgerechnet werde, das immer mehr zu Standardausstattung des modernen Autofahrers zählt. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis es dafür einen Anbieter gebe.(QuelleHeise.de)
"Handyparken ist im Kommen", sagt Andreas Hölzel, Sprecher in der ADAC-Zentrale in München. Die Bedienung sei einfach: Zuerst muss sich der Autofahrer telefonisch oder im Internet mit Handynummer, Kennzeichen und Bankverbindung bei einem Anbieter seiner Stadt registrieren. Zu Beginn und Ende jeder Parkzeit ruft er dann eine Servicenummer an, so wird minutengenau abgerechnet – ohne Parkschein vom Automaten. Zum Monatsende bekommt der Nutzer eine Rechnung. Der Autofahrer müsse sich nicht auf eine Parkdauer festlegen, bezahle keine Minute zuviel, brauche kein Kleingeld und spare sich den Weg zum Parkautomaten, zählt Hölzel die Vorteile auf.
Um sicher zu gehen, empfiehlt der ADAC-Sprecher aber, die Geschäftsbedingungen der Anbieter genau zu lesen und verschiedene Tarife zu vergleichen. Dies ist allerdings oft noch schwierig. Bislang gibt es in Berlin – wie in den meisten anderen Städten – nur einen Anbieter. Der Kunde hat demnach keine Wahl. Die Internet- Plattform mobil-parken.de soll langfristig für mehr Transparenz und Wettbewerb zwischen den Anbietern sorgen. Sie entstand 2006 in Kooperation mit dem ADAC und dem Städte- und Gemeindetag. Bislang sind dort sieben Unternehmen aktiv, wie Sprecher Michael Sandrock in Berlin sagt.
Neben den Parkgebühren, die die Kommune erhebt, zahlt jeder Nutzer eine monatliche Grundgebühr an den Anbieter von ein bis drei Euro sowie für jeden Parkvorgang eine Transaktionsgebühr zwischen 10 und 26 Cent. Daran verdienen die Anbieter. "Trotzdem ist Handyparken durch die minutengenaue Abrechnung nicht teurer", versichert Sandrock. Einspareffekte im Vergleich zum Parkschein vom Automaten lägen laut einer Untersuchung der Technischen Universität Berlin sogar zwischen 10 und 12 Prozent.
Die Firma Easypark bietet Handyparken mittlerweile in acht deutschen Städten an, unter anderem in Berlin und Hamburg. Der Service werde vor allem von Geschäftskunden genutzt, weil diese häufig Termine hätten und deren Dauer meist nicht abschätzen könnten, sagt Sprecher Philipp Zimmermann.
Zum Massenphänomen im Autoland Deutschland mit knapp 50 Millionen zugelassenen Kraftfahrzeugen ist Handyparken noch nicht geworden. In Berlin stieg die Nutzerzahl seit 2005 nach Angaben des Bezirksamtes Charlottenburg-Wilmersdorf auf 10.000. Rund zwei Prozent der Einnahmen durch Parkgebühren würden durch Handyparken erzielt. Eine Vignette am Auto zeige den Politessen, bei welchem Anbieter der Nutzer Mitglied ist, erläutert Martin Lutze vom Ordnungsamt. Darüber wird kontrolliert, ob der Fahrer das Handyparken auch wirklich nutzt. "Wenn er nur so tut, bekommt er natürlich ein Knöllchen."
Eine typische Zielgruppe gibt es aus Expertensicht nicht. Petra Schäfer, Professorin für Verkehrsplanung und öffentlichen Verkehr an der Fachhochschule Frankfurt/Main sagt, Handyparken lohne sich nur für Autofahrer, die regelmäßig in einer einzigen Stadt unterwegs sind. Wer quer durch die Republik reist, müsste sich bei mehreren Anbietern registrieren – dann werde es zu kompliziert. Das traditionelle Bargeld sei einfach nicht völlig zu ersetzen.
Langfristig werde auch das Handyparken wieder überholt sein, meint die Wissenschaftlerin. Sie rechne damit, dass das Parken in naher Zukunft über das Navigationssystem koordiniert und abgerechnet werde, das immer mehr zu Standardausstattung des modernen Autofahrers zählt. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis es dafür einen Anbieter gebe.(QuelleHeise.de)
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