Mittwoch, Juni 04, 2008

Musikindustrie fordert Werbeboykott für chinesische Suchmaschine

Die Musikindustrie setzt ihre Offensive gegen Urheberrechtsverletzungen und die chinesische Suchmaschine Baidu.com fort. Nachdem der internationale Verband der Musikindustrie (IFPI) den Betreiber der Suchmaschine im April vor einen Beijinger Gericht wegen Beihilfe zu Urheberrechtsverletzungen verklagt hatte, fordert er zusammen mit den chinesischen Verwertungsgesellschaften MCSC und CAVCA sowie lokalen Labels nun zum Werbeboykott auf. Alle großen Unternehmen und die Werbeindustrie sind dazu aufgerufen, "Urheberrechtsverletzern keine direkte oder indirekte finanzielle Unterstützung zukommen zu lassen".
Im Klartext fordert die Musikindustrie damit, künftig keine Werbung auf Baidu.com mehr zu schalten. Die erste Resonanz aus den angesprochenen Unternehmen sei positiv, hieß es weiter. Die Branche will ihre Bemühungen im Kampf gegen "Musikpiraterie" nicht nur auf den Rechtsweg konzentrieren, sondern auch um andere Initiativen erweitern. China gilt in der Branche als einer der am heftigsten von Urheberrechtsverletzungen betroffenen Märkte. Nahezu alle online verfügbare Musik werde illegal angeboten.
Baidu.com sei der "größte und unbelehrbarste Lieferant illegaler Musik in China", heißt es in einer Mitteilung des Verbandes. Der Musikbranche ist besonders der Musiksuchdienst des Anbieters ein Dorn im Auge. Rund 60 Prozent des chinesischen Suchmaschinenmarkts entfallen auf den Marktführer Baidu, Google und Yahoo folgen mit weitem Abstand. Schätzungen der Verwertungsgesellschaften zufolge wird über die Hälfte der illegalen MP3-Dateien in China über Suchmaschinen vertrieben, Baidu soll daran einen Anteil von zwei Dritteln haben.
Für Baidu.com ist es nicht die erste Auseinandersetzung mit der Musikindustrie. Eine Klage der Verbände gegen den Suchmaschinenbetreiber wurde in zwei Instanzen abgeschmettert. Nach einem richtungsweisenden Urteil in einem Verfahren gegen Yahoo, in dem das Gericht den Suchmaschinenbetreiber für Urhebrrechtsverletzungen verantwortlich macht, könnte sich das Blatt allerdings wenden. Die IFPI setzt ihre Hoffnungen daher auch auf neues Recht und das noch laufende neue Verfahren gegen Baidu.com.(Quelle:Heise.de)

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