Hilf der Polizei: Film' Dich selbst!
Als ich vor zwei Jahren über die anlaufende Massenfertigung von Festplatten mit perpendicular recording-Technologie berichtete, gab sich die Branche grade ziemlich euphorisch: Die rasante Verbreitung digitaler Fotos und Videos führe zu einer "zweiten Revolution" in der Speichertechnik. Für mich hat das damals ein wenig überzogen geklungen – aber mittlerweile haben wir den Salat: Festplatten mit einer Speicherkapazität von unter einem Terabyte gelten als mickerig und jedes Handy und jeder Laptop verfügen mittlerweile über eine eingebaute Kamera. Ergo wird drauf los geknippst und gefilmt, was das Zeug hält – man kann ja alles speichern.
Dass hat leider nicht nur zur Folge, dass heute jeder Teenie die Welt mit mehr oder minder lustigen Videos über erste Besäufnisse zuspammt. Wie man am Entwurf zum neuen zum neuen BKA-Gesetz sehen kann, hat die Video-Welle mittlerweile das naturgegeben etwas konservative Innenministerium erreicht: Zur Abwehr des internationalen Terrorismus will man künftig nicht nur Verdächtige per Video überwachen sondern auch in Wohnungen Dritter filmen, in denen sich die Verdächtigen gelegentlich aufhalten.
Nun ist der halbwegs gebildete Polit-Geek ja im Grunde genommen schon immer von einem Szenario des technisch machbaren ausgegangen: Frei nach dem Motto "Legal, illegal, scheißegal" – wenn die Ermittlungsbehörden ernsthaft an Informationen interessiert sind, werden sie schon dafür sorgen, dass sie diese Informationen auch kriegen. Was mich und andere dennoch immer wieder beruhigt hat, ist die Idee von der Datenschwemme: Falls "Sie" tatsächlich alles und jeden überwachen bleibt immer noch die Frage: Wer wertet das eigentlich Alles aus? Weil Software dazu nicht wirklich in der Lage ist, muss da immer noch ein Mensch ran – und auch das BKA hat keine unbegrenzten Personalreserven. Also macht es keinen Sinn, wirklich großflächig verdeckt zu überwachen.
An dieser Stelle kommen die billigen, großen Festplatten in's Spiel. Leider ist es mittlerweile möglich geworden, datentechnisch einfach alles mitzunehmen, was man kriegen kann. Falls sich später Verdachtsmomente ergeben sollten, kann man die Aufzeichnungen ja immer noch durchflöhen.
Falls das wirklich nötig sein sollte, denn Youtube und Facebook und wiesiealleheißen sind ja offensichtlich nur der Anfang: Nicht nur Microsoft forscht an formschönen und praktischen Technologien für das so genannte "Life Recording" – die lückenlose automatische Aufzeichnung von allen wichtigen Momenten im Leben – sozusagen eine digitale Gedächtnis-Prothese. An dieser Stelle gehen staatliche und private Interessen doch ganz wunderbar zusammen. Und Steuergelder kann man auch noch sparen. Die Speicherplatz-Anforderungen sind übrigens moderat: Microsoft Research schätzt, dass man zur Aufzeichnung eines kompletten Lebens in moderater Auflösung einige Terabyte braucht.
Dass hat leider nicht nur zur Folge, dass heute jeder Teenie die Welt mit mehr oder minder lustigen Videos über erste Besäufnisse zuspammt. Wie man am Entwurf zum neuen zum neuen BKA-Gesetz sehen kann, hat die Video-Welle mittlerweile das naturgegeben etwas konservative Innenministerium erreicht: Zur Abwehr des internationalen Terrorismus will man künftig nicht nur Verdächtige per Video überwachen sondern auch in Wohnungen Dritter filmen, in denen sich die Verdächtigen gelegentlich aufhalten.
Nun ist der halbwegs gebildete Polit-Geek ja im Grunde genommen schon immer von einem Szenario des technisch machbaren ausgegangen: Frei nach dem Motto "Legal, illegal, scheißegal" – wenn die Ermittlungsbehörden ernsthaft an Informationen interessiert sind, werden sie schon dafür sorgen, dass sie diese Informationen auch kriegen. Was mich und andere dennoch immer wieder beruhigt hat, ist die Idee von der Datenschwemme: Falls "Sie" tatsächlich alles und jeden überwachen bleibt immer noch die Frage: Wer wertet das eigentlich Alles aus? Weil Software dazu nicht wirklich in der Lage ist, muss da immer noch ein Mensch ran – und auch das BKA hat keine unbegrenzten Personalreserven. Also macht es keinen Sinn, wirklich großflächig verdeckt zu überwachen.
An dieser Stelle kommen die billigen, großen Festplatten in's Spiel. Leider ist es mittlerweile möglich geworden, datentechnisch einfach alles mitzunehmen, was man kriegen kann. Falls sich später Verdachtsmomente ergeben sollten, kann man die Aufzeichnungen ja immer noch durchflöhen.
Falls das wirklich nötig sein sollte, denn Youtube und Facebook und wiesiealleheißen sind ja offensichtlich nur der Anfang: Nicht nur Microsoft forscht an formschönen und praktischen Technologien für das so genannte "Life Recording" – die lückenlose automatische Aufzeichnung von allen wichtigen Momenten im Leben – sozusagen eine digitale Gedächtnis-Prothese. An dieser Stelle gehen staatliche und private Interessen doch ganz wunderbar zusammen. Und Steuergelder kann man auch noch sparen. Die Speicherplatz-Anforderungen sind übrigens moderat: Microsoft Research schätzt, dass man zur Aufzeichnung eines kompletten Lebens in moderater Auflösung einige Terabyte braucht.
Labels: Polizei filmen
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