Händler des Todes gefasst
Der Russe Victor Bout versorgte die Welt mit Waffen München - Vor knapp drei Jahren hatte ein Film Premiere, der seltene Einblicke in das Geschäft der Waffenhändler lieferte: "Lord of War" . Die von Nicolas Cage verkörperte Hauptfigur namens Yuri Orlov sagt gleich zu Beginn den schönen Satz, es gebe mehr als 550 Millionen Schusswaffen auf der Welt. Demnach besitze jeder zwölfte Mensch auf der Welt eine Waffe. Die entscheidende Frage sei nur: "Wie bewaffnet man die anderen elf?" Das Vorbild für die Titelfigur war der Russe Victor Bout - der echte Händler des Todes. Der am 13. Januar 1967 in Tadschikistan geborene Russe soll in den vergangenen zehn Jahren mit seinen Flugzeugen fast jedes Konfliktgebiet dieser Welt mit Waffen beliefert haben. Er soll fast jeden ausgestattet haben, der zahlen konnte.
Jahrelang waren Geheimdienste und Polizisten und Interpol hinter ihm her, doch Bout, der mehrere Decknamen hatte, schien nicht zu greifen zu sein. Angeblich lebte er in den vergangenen Jahren in Moskau unter dem Schutz von Geheimdienstlern. Am Donnerstag meldete die thailändische Polizei, sie habe den bulligen Russen in einem Fünf-Sterne-Hotel in Bangkok festgenommen. Gegen ihn liege ein thailändischer Haftbefehl wegen Mordversuchs vor. Der Waffenhändler werde voraussichtlich in die USA ausgeliefert werden. Das kann dauern, und da kann noch viel dazwischenkommen.
Seine Karriere war auch für die Welt der Waffenhändler ungewöhnlich: In Moskau hatte er das sowjetische Militärinstitut für Fremdsprachen und eine Militärakademie besucht. Er spricht mindestens sechs Sprachen und hat einen Abschluss in Wirtschaftswissenschaften.
1992, da war er gerade 25 Jahre alt, kaufte er für 120 000 Dollar drei guterhaltene Transportflugzeuge vom Typ Antonow. Mit den alten Kisten flog er zunächst Blumen von Südafrika zum Persischen Golf. Dann mochte er nicht mehr ein gewöhnlicher No-Name-Carrier sein - er flog fortan Waffen, Munition, Edelmetalle und Diamanten. Seine Flugzeuge belieferten die Rebellen von der angolanischen Unita und die Streitkräfte des liberianischen Potentaten Charles Taylor. Er machte im Sudan, in Ruanda und in Uganda blutige Geschäfte. Bei den Vereinten Nationen stand er bald auf einer schwarzen Liste. In einem acht Jahre alten UN-Dokument S/2000/1195 heißt es: "Victor Bout ist ein einschlägig bekannter Lieferant von Embargowaren an nichtstaatliche Empfänger in Angola, der Demokratischen Republik Kongo und in sonstigen Ländern".
Vier goldene Regeln
Er war flexibel. Anfangs ließ er sich in Südafrika nieder, dann wechselte er ins afrikanische Swasiland, um dann seine Luftflotte in den Vereinigten Arabischen Emiraten zu stationieren. Zeitweise zählte seine Lufttransportgesellschaft tausend Beschäftigte. Nur wenn ihm der Boden wirklich zu heiß wurde, wechselte er wieder nach Russland zurück. Die Amerikaner waren ihm auf den Fersen, weil er angeblich die Terrorholding al-Qaida und auch die Taliban mit Waffen beliefert hatte. Das angebliche Geschäft mit Osama bin-Laden hat Bout stets dementiert. Das mit den Taliban sei ganz anders gewesen, erzählte er vor fünf Jahren einem Reporter des SZ-Magazins, der mit Bout in Moskau sprach: Er habe nur die Truppen der Regierung Rabbani ausgerüstet, die Mitte der Neunziger mit den Taliban um die Macht kämpften. "Ich war auf Seiten Rabbanis, weil ich wusste, wer die Taliban waren", sagte er.
Es gibt viele Geschichten von Bout und über Bout. "Beim Töten geht es nicht um Waffen, es geht um die Menschen, die sie benutzen," sagte er gern und häufig. In dem Film, für den er Vorbild war, stellt die Hauptfigur vier Regeln auf: "1. Lass dich niemals von deiner eigenen Ware anschießen. 2. Habe immer einen idiotensicheren Plan, bezahlt zu werden. 3. Nimm niemals selbst eine Waffe in die Hand, und schließ dich nicht deinen Kunden an. 4. Ziehe niemals in den Krieg. Besonders nicht mit dir selbst". Nachdem der Film fertig war, schloss sich Hauptdarsteller Cage der Organisation "Control Arms" an. Das wäre nichts für Bout.
Jahrelang waren Geheimdienste und Polizisten und Interpol hinter ihm her, doch Bout, der mehrere Decknamen hatte, schien nicht zu greifen zu sein. Angeblich lebte er in den vergangenen Jahren in Moskau unter dem Schutz von Geheimdienstlern. Am Donnerstag meldete die thailändische Polizei, sie habe den bulligen Russen in einem Fünf-Sterne-Hotel in Bangkok festgenommen. Gegen ihn liege ein thailändischer Haftbefehl wegen Mordversuchs vor. Der Waffenhändler werde voraussichtlich in die USA ausgeliefert werden. Das kann dauern, und da kann noch viel dazwischenkommen.
Seine Karriere war auch für die Welt der Waffenhändler ungewöhnlich: In Moskau hatte er das sowjetische Militärinstitut für Fremdsprachen und eine Militärakademie besucht. Er spricht mindestens sechs Sprachen und hat einen Abschluss in Wirtschaftswissenschaften.
1992, da war er gerade 25 Jahre alt, kaufte er für 120 000 Dollar drei guterhaltene Transportflugzeuge vom Typ Antonow. Mit den alten Kisten flog er zunächst Blumen von Südafrika zum Persischen Golf. Dann mochte er nicht mehr ein gewöhnlicher No-Name-Carrier sein - er flog fortan Waffen, Munition, Edelmetalle und Diamanten. Seine Flugzeuge belieferten die Rebellen von der angolanischen Unita und die Streitkräfte des liberianischen Potentaten Charles Taylor. Er machte im Sudan, in Ruanda und in Uganda blutige Geschäfte. Bei den Vereinten Nationen stand er bald auf einer schwarzen Liste. In einem acht Jahre alten UN-Dokument S/2000/1195 heißt es: "Victor Bout ist ein einschlägig bekannter Lieferant von Embargowaren an nichtstaatliche Empfänger in Angola, der Demokratischen Republik Kongo und in sonstigen Ländern".
Vier goldene Regeln
Er war flexibel. Anfangs ließ er sich in Südafrika nieder, dann wechselte er ins afrikanische Swasiland, um dann seine Luftflotte in den Vereinigten Arabischen Emiraten zu stationieren. Zeitweise zählte seine Lufttransportgesellschaft tausend Beschäftigte. Nur wenn ihm der Boden wirklich zu heiß wurde, wechselte er wieder nach Russland zurück. Die Amerikaner waren ihm auf den Fersen, weil er angeblich die Terrorholding al-Qaida und auch die Taliban mit Waffen beliefert hatte. Das angebliche Geschäft mit Osama bin-Laden hat Bout stets dementiert. Das mit den Taliban sei ganz anders gewesen, erzählte er vor fünf Jahren einem Reporter des SZ-Magazins, der mit Bout in Moskau sprach: Er habe nur die Truppen der Regierung Rabbani ausgerüstet, die Mitte der Neunziger mit den Taliban um die Macht kämpften. "Ich war auf Seiten Rabbanis, weil ich wusste, wer die Taliban waren", sagte er.
Es gibt viele Geschichten von Bout und über Bout. "Beim Töten geht es nicht um Waffen, es geht um die Menschen, die sie benutzen," sagte er gern und häufig. In dem Film, für den er Vorbild war, stellt die Hauptfigur vier Regeln auf: "1. Lass dich niemals von deiner eigenen Ware anschießen. 2. Habe immer einen idiotensicheren Plan, bezahlt zu werden. 3. Nimm niemals selbst eine Waffe in die Hand, und schließ dich nicht deinen Kunden an. 4. Ziehe niemals in den Krieg. Besonders nicht mit dir selbst". Nachdem der Film fertig war, schloss sich Hauptdarsteller Cage der Organisation "Control Arms" an. Das wäre nichts für Bout.
Labels: Waffenhandel Russland
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]
<< Startseite