Der Trick mit der Teekanne: Datenraub leicht gemacht
Alltagsgegenstände auf dem Schreibtisch reflektieren Bildschirminhalte so gut, dass Spione mit dem Fernrohr mitlesen können Erst war es ein eher scherzhaftes Gespräch im Büro und in der Mensa der Uni des Saarlandes. Was, wenn Studenten sehen könnten, welche Fragen sich ihre Dozenten für die nächste Klausur ausdenken? Zwar war der Bildschirm, an dem die Prüfung ausgetüftelt wurde, nicht vom Fenster aus einzusehen, aber schließlich war man hier am Lehrstuhl für Informationssicherheit und Kryptographie. Doktorand Markus Dürrmuth machte sich an die Arbeit, und die Antwort war verblüffend. Alltagsgegenstände wie eine Kaffeekanne oder eine Colaflasche auf dem Schreibtisch reichen aus, um zumindestens grob den Inhalt von Bildschirmen zu erfassen, die eigentlich gar nicht vom Fenster aus einzusehen sind.
Auf einer gläsernen Teekanne zeichnet sich das Abbild des Bildschirms sogar derart deutlich ab, dass man es mit entsprechender Ausrüstung leicht vom Nachbarhaus aus fotografieren kann. Selbst die normale Schrift in einem Textdokument lässt sich dabei problemlos lesen. Auch unregelmäßig gewölbte Objekte wie eine Colaflasche reflektieren immerhin noch so viel vom Bildschirminhalt, dass sich beispielsweise Bilder erahnen lassen, wie Dürrmuth auf der Cebit vorführte. Brillen, ja selbst die Pupille spiegeln ebenfalls wider, was der Bildschirm zeigt, auf den sie gerichtet sind.
Die Saarbrücker Forscher verwendeten zum "Spionieren" ein Teleskop, wie es viele Hobbyastronomen haben. Auf das Okular schraubten sie mit einem gängigen Adapter eine digitale Spiegelreflexkamera. Etwa zehn Meter überbrückten sie so locker. Mit besseren Teleskopen sind auch größere Entfernungen drin, auch wenn irgendwann die Physik dann doch Grenzen setzt. Bringt man zusätzlich etwas angewandte Mathematik ins Spiel, ist dennoch mehr möglich. Mit Algorithmen, mathematischen Handlungsanweisungen, wie sie so ähnlich auch in der Elektronik moderner Digitalkameras eingesetzt werden, lassen sich auch Bewegungsunschärfen aus Bildern herausrechnen oder mehrere Bilder zu einem zusammenfügen.
Schon lange wissen Experten von einer ganzen Reihe von Möglichkeiten, wie man elektronische Daten ausspionieren kann. Während man sich gegen elektromagnetische Abstrahlung mit Abschirmung noch einigermaßen verlässlich schützen kann, wird es bei der optischen Abstrahlung schwierig. So kann man beispielsweise aus dem für Menschen kaum wahrnehmbaren Flimmern von Röhrenfernsehern den Bildschirminhalt errechnen, auch wenn der Spion nur das diffuse Flackern aufnehmen kann, wie es abends aus vielen Wohnzimmern dringt. Selbst aus dem Flackern von Leuchtdioden, die auf Modems den Status von Internet-Verbindungen anzeigen, können gut ausgerüstete Spione Rückschlüsse auf die Daten ziehen, die über die Leitung sausen. Der Trick ist in beiden Fällen, dass die Geräte viel schneller flackern als die menschliche Wahrnehmung es verarbeiten kann. Deshalb erscheinen uns Bilder als flüssige Bewegung, obwohl es eigentlich Folgen von Einzelbildern sind. Gegen die optischen Verräter hilft nur eine Maßnahme, sagt Markus Dürrmuth: Vorhang zu.
(Quelle:jetzt.de)
Auf einer gläsernen Teekanne zeichnet sich das Abbild des Bildschirms sogar derart deutlich ab, dass man es mit entsprechender Ausrüstung leicht vom Nachbarhaus aus fotografieren kann. Selbst die normale Schrift in einem Textdokument lässt sich dabei problemlos lesen. Auch unregelmäßig gewölbte Objekte wie eine Colaflasche reflektieren immerhin noch so viel vom Bildschirminhalt, dass sich beispielsweise Bilder erahnen lassen, wie Dürrmuth auf der Cebit vorführte. Brillen, ja selbst die Pupille spiegeln ebenfalls wider, was der Bildschirm zeigt, auf den sie gerichtet sind.
Die Saarbrücker Forscher verwendeten zum "Spionieren" ein Teleskop, wie es viele Hobbyastronomen haben. Auf das Okular schraubten sie mit einem gängigen Adapter eine digitale Spiegelreflexkamera. Etwa zehn Meter überbrückten sie so locker. Mit besseren Teleskopen sind auch größere Entfernungen drin, auch wenn irgendwann die Physik dann doch Grenzen setzt. Bringt man zusätzlich etwas angewandte Mathematik ins Spiel, ist dennoch mehr möglich. Mit Algorithmen, mathematischen Handlungsanweisungen, wie sie so ähnlich auch in der Elektronik moderner Digitalkameras eingesetzt werden, lassen sich auch Bewegungsunschärfen aus Bildern herausrechnen oder mehrere Bilder zu einem zusammenfügen.
Schon lange wissen Experten von einer ganzen Reihe von Möglichkeiten, wie man elektronische Daten ausspionieren kann. Während man sich gegen elektromagnetische Abstrahlung mit Abschirmung noch einigermaßen verlässlich schützen kann, wird es bei der optischen Abstrahlung schwierig. So kann man beispielsweise aus dem für Menschen kaum wahrnehmbaren Flimmern von Röhrenfernsehern den Bildschirminhalt errechnen, auch wenn der Spion nur das diffuse Flackern aufnehmen kann, wie es abends aus vielen Wohnzimmern dringt. Selbst aus dem Flackern von Leuchtdioden, die auf Modems den Status von Internet-Verbindungen anzeigen, können gut ausgerüstete Spione Rückschlüsse auf die Daten ziehen, die über die Leitung sausen. Der Trick ist in beiden Fällen, dass die Geräte viel schneller flackern als die menschliche Wahrnehmung es verarbeiten kann. Deshalb erscheinen uns Bilder als flüssige Bewegung, obwohl es eigentlich Folgen von Einzelbildern sind. Gegen die optischen Verräter hilft nur eine Maßnahme, sagt Markus Dürrmuth: Vorhang zu.
(Quelle:jetzt.de)
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