JVA Bielefeld-Brackwede: Geiselnahme vereitelt
Häftling greift Gefängniswärter an
Er war der meistgesuchte Mann Deutschlands. Auch im Gefängnis bleibt er gefährlich. In der JVA Bielefeld-Brackwede hat der Serienbankräuber jetzt versucht, Gefängniswärter als Geiseln zu nehmen, um zu flüchten. Doch er stellte sich selbst ein Bein.
er Angriff auf die zwei Bielefelder Gefängniswärter war ebenso überraschend wie brutal. "Arglos hatten die beiden Vollzugsbeamte die Zelle aufgeschlossen, damit der Häftling sein Frühstück in Empfang nehmen konnte", berichtet JVA-Leiter Robert Dammann am Dienstag (19.02.08). Stattdessen schüttete der 39-jährige ihnen zwei Liter kochend heißes Wasser ins Gesicht. Dann versuchte er, die Männer mit einem Stuhlbein niederzuschlagen. Dabei rutschte er in dem von ihm verschütteten Wasser aus - und wurde überwältigt.
Einer der beiden Vollzugsbeamten musste mit schweren Verbrühungen im Gesicht ins Krankenhaus eingeliefert werden. Der andere erlitt bei dem Angriff leichtere Verbrennungen und Prellungen.
Sicherungsverwahrung nach 14 Banküberfällen
Gefängnischef Dammann geht davon aus, dass der Häftling "eine Geiselnahme versucht hat, um auszubrechen". Der 39-Jährige erlangte einst als meistgesuchter Mann Deutschlands zweifelhafte Berühmtheit, stand lange auf Platz eins der Fahndungsliste des Bundeskriminalamtes. Vor drei Jahren verurteilte ihn das Landgericht Düsseldorf wegen 14 Banküberfällen zu zwölf Jahren Haft und anschließender Sicherungsverwahrung.
Nicht der erste Ausbruchsversuch
Die Sicherheitsvorkehrungen im Umgang mit dem Problemhäftling sind in Bielefeld extrem scharf. "Er sitzt in unserem Haus 6, dem ehemaligen Hochsicherheitstrakt für Terroristen", sagt JVA-Leiter Dammann. Kontakt zu anderen Häftlingen habe er nicht, auch wegen seiner "negativen Vollzugsgeschichte". Der Serienbankräuber ist nicht zum ersten Mal im Gefängnis aufgefallen. Vor vier Jahren hat er versucht, aus dem Justizvollzugskrankenhaus Fröndenberg zu fliehen: "Mit Hilfe von draußen und einer Diamantfeile gelangte er bis auf die Gefängnismauer. Das war ein professioneller Ausbruchsversuch", sagt der JVA-Leiter.
Häftling wird verlegtIn der JVA Bielefeld-Brackwede wird der Häftling wohl kaum einen neuen Versuch unternehmen können. Er sitzt derzeit in einer besonders gesicherten Zelle. Und in Kürze wird er in ein anderes Gefängnis verlegt. "Das ist Usus bei gravierenden Angriffen auf Bedienstete. Nach so einer Tat kochen da die Emotionen doch schnell hoch", sagt Gefängnisleiter Dammann.
Labels: Gefängnis Ausbruch Geiselnahme
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