Schockfrost für Kunden der isländischen Internetbank Icesave
Alle 300.000 britischen Kunden der isländischen Internetbank Icesave bekommen ihre Einlagen zurück, diese Garantie gab heute der britische Premierminister Gordon Brown. Darüber hinaus drohte er den isländischen Behörden mit rechtlichen Schritten. Ähnliche Schritte hatte heute auch das staatliche niederländische Inkasso-Büro (NIB) angekündigt, nachdem auch die niederländische Sparte von Icesave ihren Verpflichtungen nicht mehr nachkommen kann.
Am Montag rätselten verunsicherte britische Kunden von Icesave noch, ob die Tatsache, dass sie auf ihrem Konto online kein Geld mehr bewegen konnten, wirklich rein "zufällig auftretenden" technischen Problemen geschuldet war, wie die Bank erklären ließ, oder ob die Ausfälle nicht doch mit dem Finanz-Schlamassel zusammenhängen, das ganz Island in den Bankrott zieht.
Doch das Rätselraten ist inzwischen beendet: Alle Kontobewegungen auf Icesave.co.uk sind eingefroren. Die Erklärungen der Bank halten sich nun nicht mehr an technische Fehler und das Wort "Zufall", wie noch am Montag, sie bleiben ganz aus. Auf der Webseite der Bank wird nur frostig statuiert, dass keinerlei Geldtransfers online durchgeführt werden können: "We are not currently processing any deposits or any withdrawal requests through our Icesave internet accounts. We apologise for any inconvenience this may cause our customers. We hope to provide you with more information shortly."
Icesave gehört zur isländischen Landsbanki, die gerade verstaatlicht wurde, weshalb eigentlich die Icelandic Financial Supervisory Authority für Einlagen bis zu 20.000 Euro aufkommen soll. Wie der britische Schatzkanzler Alistair Darling heute mit einigem Erstaunen mitteilte, beschied ihm die isländische Regierung allerdings, dass sie keine Absicht habe, ihren Verpflichtungen gegenüber den britischen Kunden nachzukommen. Nun will der britische Staat dafür einstehen – nach Informationen der Times sogar bei Einlagen über 50.000 Pfund. Wann und wie die Kunden ihr Geld zurückbekommen sollen, werde allerdings noch geklärt.
Wie heute Vormittag gemeldet wurde, hat das staatliche Inkasso-Büro der Niederlande (NIB) den niederländischen Zweig von Icesave zur Freistellung der Guthaben in den Niederlanden aufgefordert. Nach Schätzungen des NIBs dürften sie mit etwa 250.000 Euro nur einen geringen Teil der Verbindlichkeiten ausmachen. Aussagen von NIB-Direktor Maarten van der Donk zufolge könnten die meisten Kunden der Online-Bank nur darauf hoffen, dass sie am "Ende eines langwierigen Inkasso-Verfahrens" wenigsten teilweise durch den isländischen Staat entschädigt werden.
Van der Donk kritisierte deutlich die Politik der Bank, welche die Kunden, die sich über Probleme beim Zugang zu ihren Onlinekonten beschwerten, mit irreführenden Entschuldigungen abgespeist hatte: Icesave hatte demnach noch bis gestern Nachmittag wider besseren Wissens behauptet, liquide und kreditwürdig zu sein. "Davon war längst kein Wort mehr wahr", wird Van der Donk zitiert. Zu diesem Zeitpunkt hätten, wie berichtet, Sparer bereits keinerlei Transaktionen mehr bei der Online-Bank vornehmen können.
Die niederländische Sparte existiert erst seit vier Monaten, konnte aber in dieser Zeit durch höhere Zinsversprechen (5 Prozent und später 5,25 Prozent; der Durchschnittszinssatz in den Niederlanden wird mit 4 Prozent angegeben) viele Kunden (50.000) gewinnen. (Quelle:Heise.de)
Am Montag rätselten verunsicherte britische Kunden von Icesave noch, ob die Tatsache, dass sie auf ihrem Konto online kein Geld mehr bewegen konnten, wirklich rein "zufällig auftretenden" technischen Problemen geschuldet war, wie die Bank erklären ließ, oder ob die Ausfälle nicht doch mit dem Finanz-Schlamassel zusammenhängen, das ganz Island in den Bankrott zieht.
Doch das Rätselraten ist inzwischen beendet: Alle Kontobewegungen auf Icesave.co.uk sind eingefroren. Die Erklärungen der Bank halten sich nun nicht mehr an technische Fehler und das Wort "Zufall", wie noch am Montag, sie bleiben ganz aus. Auf der Webseite der Bank wird nur frostig statuiert, dass keinerlei Geldtransfers online durchgeführt werden können: "We are not currently processing any deposits or any withdrawal requests through our Icesave internet accounts. We apologise for any inconvenience this may cause our customers. We hope to provide you with more information shortly."
Icesave gehört zur isländischen Landsbanki, die gerade verstaatlicht wurde, weshalb eigentlich die Icelandic Financial Supervisory Authority für Einlagen bis zu 20.000 Euro aufkommen soll. Wie der britische Schatzkanzler Alistair Darling heute mit einigem Erstaunen mitteilte, beschied ihm die isländische Regierung allerdings, dass sie keine Absicht habe, ihren Verpflichtungen gegenüber den britischen Kunden nachzukommen. Nun will der britische Staat dafür einstehen – nach Informationen der Times sogar bei Einlagen über 50.000 Pfund. Wann und wie die Kunden ihr Geld zurückbekommen sollen, werde allerdings noch geklärt.
Wie heute Vormittag gemeldet wurde, hat das staatliche Inkasso-Büro der Niederlande (NIB) den niederländischen Zweig von Icesave zur Freistellung der Guthaben in den Niederlanden aufgefordert. Nach Schätzungen des NIBs dürften sie mit etwa 250.000 Euro nur einen geringen Teil der Verbindlichkeiten ausmachen. Aussagen von NIB-Direktor Maarten van der Donk zufolge könnten die meisten Kunden der Online-Bank nur darauf hoffen, dass sie am "Ende eines langwierigen Inkasso-Verfahrens" wenigsten teilweise durch den isländischen Staat entschädigt werden.
Van der Donk kritisierte deutlich die Politik der Bank, welche die Kunden, die sich über Probleme beim Zugang zu ihren Onlinekonten beschwerten, mit irreführenden Entschuldigungen abgespeist hatte: Icesave hatte demnach noch bis gestern Nachmittag wider besseren Wissens behauptet, liquide und kreditwürdig zu sein. "Davon war längst kein Wort mehr wahr", wird Van der Donk zitiert. Zu diesem Zeitpunkt hätten, wie berichtet, Sparer bereits keinerlei Transaktionen mehr bei der Online-Bank vornehmen können.
Die niederländische Sparte existiert erst seit vier Monaten, konnte aber in dieser Zeit durch höhere Zinsversprechen (5 Prozent und später 5,25 Prozent; der Durchschnittszinssatz in den Niederlanden wird mit 4 Prozent angegeben) viele Kunden (50.000) gewinnen. (Quelle:Heise.de)
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