Donnerstag, Oktober 09, 2008

Hacker des E-Mail-Accounts von Sarah Palin angeklagt

Am 16. September hatte sich eine Person mit dem Pseudonym Rubico Zugang zu einem der persönlichen E-Mail-Accounts der republikanischen Vizepräsidentschaftskandidatin Sarah Palin verschafft. Der Verdacht bestand, dass die Gouverneurin von Alaska ihren Account gov.palin@yahoo.com nicht nur für private Kommunikation nutzen könnte. Rubico beschrieb seinen Hack, veröffentlichte Screenshots, das Passwort, Fotos und einige der Mails – auch wenn er nur private Kommunikation gefunden hatte, erregte er damit großes Aufsehen.
Schnell geriet David Kernell, Sohn des demokratischen Abgeordneten Mike Kernell im Repräsentantenhaus von Tennessee, in Verdacht, der Täter gewesen zu sein. Obgleich der Mail-Account nicht wirklich gehackt wurde, sondern Rubicon lediglich die unzureichenden Schutzvorkehrungen von Yahoo überlistete, nahm das FBI im Auftrag des Justizministeriums eine Untersuchung auf, die nun zu einer Anklage geführt hat.
Der 20-Jährige wird beschuldigt, sich unautorisiert Zugang zu dem E-Mail-Account verschafft zu haben, indem er mit Hilfe einer Suchmaschine und Wikipedia die von Yahoo formulierten Fragen beantwortete, mit denen sich Yahoo-Kunden ausweisen können, wenn sie ihr Passwort vergessen haben. Da die Fragen etwa nach dem Geburtstag brav von Palin beantwortet worden waren, erhielt Kernell ohne Probleme einen Zugang zu ihrem Account (siehe dazu auch den Telepolis-Artikel "Webmail-Hacken für Anfänger").
Über das unautorisierte Eindringen in einen "geschützten Computer" hinaus wirft die Staatsanwaltschaft Kernell die Veröffentlichung von privaten Informationen und Bildern sowie die Weitergabe des Passworts vor. Bei einer Verurteilung muss Kernell mit einer Höchststrafe von 5 Jahren Gefängnis und einer Geldbuße von 250.000 US-Dollar rechnen. (Quelle:Heise.de)

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