Bericht: In Großbritannien kommt die Musik-Flatrate
Der britische Musikdienstleister Playlouder hat angeblich einen Breitbandanbieter gefunden, der vom kommenden Jahr an ein Abomodell für die Freigabe von Musikdateien zum Filesharing auf Basis der Lizenzierungsdienste des Musikversorgers ins Programm nehmen will. Über den Deal für eine "Musik-Flatrate" berichtet der Fachdienst paidContent:UK. Demnach soll es sich bei dem Internetprovider um Virgin Media handeln. Dieser hatte sich als einer der ersten britischen Zugangsanbieter bereit erklärt, nach Maßgabe der Musikindustrie Warnschreiben an als Copyrightsünder ausgemachte Nutzer zu versenden. Sechs der großen Internetprovider im Vereinigten Königsreich sind inzwischen auf diesen Zug aufgesprungen, um illegale Musikdownloads zu reduzieren.
Die Musik-Flatrate, für die eine monatliche Gebühr von rund fünf britischen Pfund (etwa 6,30 Euro) im Gespräch ist, soll offenbar eine Alternative zu der sonst drohenden Gängelung durch den Internetversorger darstellen. Playlouder darf momentan auf das Repertoire von EMI, Sony BMG sowie mehreren Indie-Labels zurückgreifen. Mit einer weiteren großen Plattenfirma sollen die Verhandlungen laut einem der Mitgründer des Musikdienstes, Paul Sanders, über eine Lizenzierung ihres Katalogs kurz vor dem Abschluss stehen. Auf die Songs dieser Labels dürften die Nutzer des Breitbandanbieters dann jederzeit auch über Peer-2-Peer-Netzwerke (P2P) wie BitTorrent legal zugreifen.
Das neue, nicht gegen Urheberrechte verstoßende Schwelgen in Musik hat dem Bericht nach aber neben der Abogebühr einen zweiten hohen Preis: den der Privatsphäre der Nutzer. Um eine Vergütung der Rechteinhaber zu ermöglichen, will Playlouder auf die totale Durchleuchtung des Internetverkehrs beim Zugangsanbieter mithilfe der heftig umstrittenen "Deep Packet"-Inspektion (DPI) setzen. Diese Methode haben britische und US-amerikanischen Internetprovider mit Systemen etwa von Phorm oder NebuAd getestet, um die Klickabfolge von Nutzer auszuwerten und ihren Kunden personalisierte, "zielgerechte" Werbung zu servieren. Bürgerrechtler, Rechtsexperten und auch Vertreter von großen US-Netzanbietern wie Verizon lehnen eine derartige vollständige Ausleuchtung des Nutzerverhaltens entschieden ab.
Mit dem Angebot von Playlouder soll es zudem Kunden erlaubt sein, die über P2P-Netze bezogenen Musiktitel mit anderen Abonnenten des Dienstes weiter auszutauschen. Nutzer, die nicht die zusätzliche Flatrate zahlen, sollen von diesem Filesharing über die umstrittene Filtersoftware Audible Magic aber ausgeschlossen werden. Derlei Techniken zum Markieren einzelner Titel und dem darauf aufsetzenden Filtern und Blockieren von Datenströmen im Internet gelten bei Experten aber nach wie vor als unreif.
Playlouder war bereits 2003 mit einer Art Musik-Flatrate in Eigenregie auf den Markt gekommen und hatte 2005 mit Sony BMG als erstem großen Label einen Lizenzvertrag abgeschlossen. Der umgerechnet rund 40 Euro teure Dienst hat bislang aber nur wenig zahlende Kunden gefunden. Von der Unterstützung durch einen großen Breitbandprovider und weitere Plattenfirmen erhofft sich die Firma nun den Durchbruch. Der ins Gespräch gebrachte Zugangsanbieter Virgin Media selbst gibt sich aber noch zurückhaltend. Man führe kontinuierlich Gespräche mit einer Reihe von Inhaltelieferanten und suche nach einer kommerziellen Grundlage für Abomodelle, heißt es dort. Noch sei die Zeit für konkrete Ankündigungen aber nicht reif.(Quelle:Heise.de)
Die Musik-Flatrate, für die eine monatliche Gebühr von rund fünf britischen Pfund (etwa 6,30 Euro) im Gespräch ist, soll offenbar eine Alternative zu der sonst drohenden Gängelung durch den Internetversorger darstellen. Playlouder darf momentan auf das Repertoire von EMI, Sony BMG sowie mehreren Indie-Labels zurückgreifen. Mit einer weiteren großen Plattenfirma sollen die Verhandlungen laut einem der Mitgründer des Musikdienstes, Paul Sanders, über eine Lizenzierung ihres Katalogs kurz vor dem Abschluss stehen. Auf die Songs dieser Labels dürften die Nutzer des Breitbandanbieters dann jederzeit auch über Peer-2-Peer-Netzwerke (P2P) wie BitTorrent legal zugreifen.
Das neue, nicht gegen Urheberrechte verstoßende Schwelgen in Musik hat dem Bericht nach aber neben der Abogebühr einen zweiten hohen Preis: den der Privatsphäre der Nutzer. Um eine Vergütung der Rechteinhaber zu ermöglichen, will Playlouder auf die totale Durchleuchtung des Internetverkehrs beim Zugangsanbieter mithilfe der heftig umstrittenen "Deep Packet"-Inspektion (DPI) setzen. Diese Methode haben britische und US-amerikanischen Internetprovider mit Systemen etwa von Phorm oder NebuAd getestet, um die Klickabfolge von Nutzer auszuwerten und ihren Kunden personalisierte, "zielgerechte" Werbung zu servieren. Bürgerrechtler, Rechtsexperten und auch Vertreter von großen US-Netzanbietern wie Verizon lehnen eine derartige vollständige Ausleuchtung des Nutzerverhaltens entschieden ab.
Mit dem Angebot von Playlouder soll es zudem Kunden erlaubt sein, die über P2P-Netze bezogenen Musiktitel mit anderen Abonnenten des Dienstes weiter auszutauschen. Nutzer, die nicht die zusätzliche Flatrate zahlen, sollen von diesem Filesharing über die umstrittene Filtersoftware Audible Magic aber ausgeschlossen werden. Derlei Techniken zum Markieren einzelner Titel und dem darauf aufsetzenden Filtern und Blockieren von Datenströmen im Internet gelten bei Experten aber nach wie vor als unreif.
Playlouder war bereits 2003 mit einer Art Musik-Flatrate in Eigenregie auf den Markt gekommen und hatte 2005 mit Sony BMG als erstem großen Label einen Lizenzvertrag abgeschlossen. Der umgerechnet rund 40 Euro teure Dienst hat bislang aber nur wenig zahlende Kunden gefunden. Von der Unterstützung durch einen großen Breitbandprovider und weitere Plattenfirmen erhofft sich die Firma nun den Durchbruch. Der ins Gespräch gebrachte Zugangsanbieter Virgin Media selbst gibt sich aber noch zurückhaltend. Man führe kontinuierlich Gespräche mit einer Reihe von Inhaltelieferanten und suche nach einer kommerziellen Grundlage für Abomodelle, heißt es dort. Noch sei die Zeit für konkrete Ankündigungen aber nicht reif.(Quelle:Heise.de)
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