Donnerstag, Juli 10, 2008

Der ganz persönliche Ausstieg

Angesichts der neuesten Diskussion über ein Revival der Atomkraft (oder auch hier, hier und hier) ruft ein Bündnis diverser Umweltorganisationen, Verbraucherschutzverbände und Anti-Atomkraftinitiativen die Verbraucher und Gewerbetreibende dazu auf, den großen Stromkonzernen den Rücken zu kehren. Der massenhafte Verlust von Kunden sei die einzige Sprache, die die Chefs der dominierenden Energieunternehmen verstünden.
Das Bündnis wirft den Energiekonzernen vor, faktisch den im Jahre 2000 unterschriebenen Vertrag über den Ausstieg aus der Kernenergie aufgekündigt zu haben. Besonders kritisieren sie, dass ausgerechnet eine Laufzeitverlängerung für "alte und störanfällige Atomkraftwerke" gefordert wird. Die Behauptung der Unternehmen, die Stromabnehmer entlasten zu wollen, sei unglaubwürdig angesichts der Tatsache, dass sie den Verbrauchern den Preis der nahezu kostenlos erhaltenen CO2-Zertifikate in Rechnung erstellen. Mehrere Milliarden Euro Zusatzgewinn wurden so bereits seit Einführung des Emissionshandels gemacht, und die Initiativen rechnen damit, dass sich diese bis zum Ende der gegenwärtigen Handelsperiode im Jahre 2012 auf "rund 35 Milliarden Euro" aufsummieren könnten.
Die Verbraucher werden daher aufgefordert, ihren eigenen kleinen Atomausstieg zu machen, indem sie zu einem Ökostromanbieter wechseln. Auf der Internetseite des Bündnisses findet sich dazu einen Anleitung. Interessant am Rande: Dort ist auch eine Kritik an dem Anbieter Lichtblick zu finden, weil dieser Atom- und Kohlestrom zur Abdeckung von Spitzenlast an der Strombörse zukauft. (Quelle:Heise.de)

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