Donnerstag, Juli 10, 2008

Unfall im französischen AKW Tricastin: Austritt von 360 kg Uran

Während auf dem G8-Gipfel und auch sonst die Stimmen für den Ausbau der sauberen und sicheren Atomenergie lauter werden, sind beim französischen Atomkraftwerk Tricastin in der Nacht vom Montag auf Dienstag 360 kg Uran 235 in die Umwelt gelangt. Wie es zu dem Unfall in dem zwischen Avignon und Valence gelegenen AKW kam, durch den 30 Kubikmeter Wasser, die pro Liter 12 Gramm Uran (307.000 Bq/Liter) enthielten, ausgetreten und teilweise in die umgebenden Flüsse Gaffière und Lauzon geraten ist, ist noch nicht bekannt. Die beiden Flüsse münden in die Rhone.
Ausgetreten ist die radioaktive Flüssigkeit bei Socatri, einem Subunternehmen von Areva, das auf dem Gelände des Kraftwerks für die Dekontaminierung von Atommüll und die Verarbeitung von Uran durch die Wiederaufbereitungssanlage Eurodif verantwortlich ist.
Die Atomaufsichtsbehörde ASN erklärte gestern, dass die Urankonzentration im Fluss Gaffiere das Tausendfache des Üblichen betragen habe, aber schnell absinke. Als Vorsichtsmaßnahmen wurde den betroffenen Präfekturen Drôme und Vaucluse empfohlen, vorläufig kein Wasser zum Trinken und zum Bewässern zu benutzenm, nicht in den Flüssen zu baden und keinen Fisch zu essen. Das für den Unfall zuständige Institut de radioprotection et de sûreté nucléaire (IRSN) erklärte, dass die Folgen des Austritts für die Bevölkerung "vernachlässigbar" seien. Areva sagt, der Vorfall habe keine gesundheitliche Folgen für Mitarbeiter und die Bevölkerung ("Cet incident n’a eu aucune conséquence sanitaire sur le personnel et la population riveraine.")
Die Commission de recherche et d'information indépendantes sur la radioactivité (Criirad) kritisierte, dass zwischen dem Unfall und der Warnung an die Bevölkerung, das Wasser nicht zu trinken, z lange Zeit vergangen sei. Die Radioaktivität sei 100 Mal höher als die genehmigte jährliche Konzentration gewesen. iue Urankonzentration war 6000 Mal höher als die genehmigte Höchstmenge. Um die Folgen für Menschen und Umwelt zu beurteilen, müsse man mehr Daten haben.(Quelle:Heise.de)

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