Mittwoch, Mai 14, 2008

Software-Verband: "Software-Piraterie" weltweit auf Vormarsch

Der weltweite Schaden durch sogenannte Software-Piraterie, also illegal kopierte und eingesetze Software, ist 2007 laut einer Studie deutlich größer ausgefallen als im Vorjahr: Der Anteil unlizenzierter Programme sei auf 38 Prozent gestiegen, ein Plus von 3 Prozentpunkten, berichtete die Business Software Alliance (BSA) unter Berufung auf Berechnungen des Marktforschungsunternehmens IDC. Der Umsatzausfall betrug zumuindest nach den Rechenmodellen von IDC und der BSA 48 Milliarden US-Dollar (plus 8 Miliarden Dollar). Vor allem in den Schwellenländern habe der illegale Software-Einsatz zugenommen. In der EU sei der Trend dagegen leicht rückläufig.
In Deutschland war laut dem Software-Lobbyverband, dem unter anderem Konzerne wie Adobe, Apple, Microsoft oder SAP angehören, gut ein Viertel (27 Prozent) der auf PCs und Notebooks verwendeten Software illegal kopiert, etwas weniger als 2006 (28 Prozent). Der Schaden belief sich auf umgerechnet 1,33 Milliarden Euro. EU-weit sank die Quote trotz des EU-Beitritts von Rumänien und Bulgarien auf 35 Prozent (2006: 36 Prozent). Das entspricht einem Umsatzausfall von 8,5 Milliarden Euro. Der Branchenverband führt den Rückgang unter anderem auf effektivere Strafverfolgung, Aufklärungsarbeit sowie eine schärfere Kontrolle des Handels zurück.
Die niedrigste Rate an illegal kopierter Software findet sich laut der BSA in den USA mit 20 Prozent, gleich gefolgt von Luxemburg mit 21 Prozent. Dagegen war der Anteil raubkopierter Software in Ländern wie Russland mit 73 Prozent oder Indien mit 69 Prozent trotz leichter Verbesserungen sehr hoch. Allein in den sogenannten BRIC-Staaten Brasilien, Russland, Indien und China summierte sich der Schaden auf geschätzte 14,4 Milliarden Dollar. "Der Schauplatz unserer größten Herausforderungen verschiebt sich hin zu den neuen Wachstumsmärkten", erklärte Georg Herrnleben, der bei der BSA für Zentral- und Osteuropa zuständig ist.
Die BSA lässt einmal im Jahr das Ausmaß der Software-Piraterie in mehr als 100 Ländern untersuchen. Dafür ermitteln die Marktforscher von IDC die Zahl der verkauften Computer und schätzen den durchschnittlichen Softwarebedarf. Der für die Branche entstehende Schaden ergibt sich aus der Differenz zwischen dem vermuteten Bedarf und der auf legalem Wege verkauften Software. Dabei sind allerdings einige Ungenauigkeiten und Falschberechnungen möglich, da beispielsweise kostenlose Alternativen zu Kaufsoftware wie beispielsweise aus der Open-Source-Szene in den Berechnungen praktisch nicht berücksichtigt werden.
(Quelle:Heise.de)

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