DDoS-Angriffe auf Webseiten von regimekritischen Exil-Birmesen

Wie die Online-Publikationen von Exil-Birmesen The Irrawaddy, Mizzima und Democratic Voice of Burma (DVB) berichten, sind in den vergangenen Tagen regimekritische Websites mit DDoS-Angriffen zeitweise lahmgelegt worden. Laut DVB haben die Angriffe am 17. September begonnen, seitdem sei die Webseite nur sporadisch zugänglich. Schon im Juli habe es einen derartigen Angriff gegeben. Nach Angaben von Mizzima News wurden vorige Woche drei von Exilanten betriebene News-Webseiten angegriffen, darunter auch The New Era Journal. Mizzima News sei bereits im Juli Opfer einer solchen Attacke gewesen.
The Irrawaddy berichtet über DDoS-Angriffe seit Mittwoch und sagt, dass das Regime die Bandbreite für das Internet im Land seit Dienstag reduziert habe, wodurch die Verbindung langsam wird und größere Dateien wie Fotos oder Videos nicht verschickt werden können. Schon Ende September 2007 hat das Regime alle Internetverbindungen zeitweise gekappt, um zu verhindern, dass weiter Bilder und Nachrichten über das brutale Vorgehen der Soldaten ins Ausland gelangen.
Laut Irrawaddy sind die DDoS-Angriffe nicht nur von Birma ausgegangen. Dissidenten berichteten demnach, dass "Cyberkriminelle" aus den USA, Japan und Europa gegen Bezahlung Angriffe auf Webseiten von Exilanten ausführen. So stamme eine der IP-Adressen etwa aus Holland. Das allerdings sagt bei DDoS-Angriffen wenig aus. Überdies habe das Regime in den vergangenen Jahren Studenten nach Russland geschickt, um dort Know-how für den Cyberkrieg zu lernen.
Mittlerweile sind alle Webseiten wieder erreichbar. Irrawaddy-Herausgeber Aung Zaw geht jedoch davon aus, dass anlässlich der Verhängung des Ausnahmezustands in Birma am 26. September 2007 in dieser Woche weitere Angriffe folgen könnten. Aung Zaw sieht die Angriffe als eine Rache des Regimes: "Voriges Jahr hatten die Menschen die Regierung im Cyberkrieg geschlagen und viele Bilder sowie Live-Berichte aus dem Land bringen können. Jetzt sagt die Regierung: Wir sind technisch besser als früher gerüstet und können euch unterdrücken."(Quelle:Heise.de)