Dienstag, August 19, 2008

Skandal um illegalen Datenhandel beeinflusst Meinungen zur elektronischen Gesundheitskarte

Im Zuge der allgemeinen Diskussion um gestohlene Bankdaten äußern Politiker wie Verbände Zweifel an der Einführung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK). Gegenüber der Leipziger Volkszeitung forderte die FDP-Politikerin Leutheusser-Schnarrenberger, auf die Einführung der eGK zu verzichten. Auch der Freie Verband Deutscher Zahnärzte fordert den "Stopp des ganzen Gesundheitswahns".
Nach Ansicht der ehemaligen Bundesjustizministerin Leutheusser-Schnarrenberger besteht bei der geplanten elektronischen Gesundheitskarte die Gefahr, dass "neue riesige Datenberge" entstehen. Das müsse vermieden werden, erklärte die FDP-Politikerin in der Leipziger Volkszeitung: "Die elektronische Gesundheitskarte wird den größten Datenberg aller Zeiten bringen mit personenbezogenen Daten, wie sie persönlicher nicht sein könnten. Sie ist ein Projekt, bei dem die Missbrauchsgefahr gigantisch und das datenschutzrechtlich eine riesige Katastrophe sein wird." Wegen datenschutzrechtlichen Problemen käme die Gesundheitskarte nicht aus der Testphase hinaus, meinte Leutheusser-Schnarrenberger.
Für den Freien Verband Deutscher Zahnärzte meldete sich der stellvertretende Bundesvorsitzende Ulrich Rubehn zu Wort. Die Gesundheitsdaten von über 80 Millionen Bürgern seien ein noch viel interessanterer Datenpool als die Daten der Klassenlotterie, erklärte Rubehn. Bedenklich sei, dass "fast alle Daten auf externen Servern gepeichert" würden. Rubehn forderte alle Versicherten auf, ihren Widerstand gegen die Einführung der eGK zu manifestieren: "Wer seine Krankheitsdaten nicht in unsicheren EDV-Netzen gespeichert haben will, sollte sich genau überlegen, ob er seiner Krankenkasse sein Passfoto für die neue eGK zur Verfügung stellen will." (Quelle:Heise.de)

Zur elektronischen Gesundheitskarte siehe auch:

Zum Skandal um den illegalen Handel mit Kunden- und Kontendaten siehe auch:

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