Dienstag, Juli 22, 2008

Google Mail wird noch spammiger

Einer Untersuchung der Firma Roaring Penguin Software zufolge stieg der Spam-Anteil in den von Google Mail versendeten Mails auf fast das Vierfache von knapp 7 auf 27 Prozent. Das bedeutet, dass bereits mehr als jede vierte Mail von einem Google-Mail-Account als Spam eingestuft wurde, was dann immerhin mehr als 2 Prozent aller aus den USA stammenden Spam-Mails ausmacht.
Die Herkunft von Spam-Mails wird immer wichtiger, weil Spam-Filter Mails immer stärker nach ihre Herkunft bewerten – und Google gilt da immer noch als gute Adresse. Jedenfalls kann es sich kein Postmaster leisten, die Google-Mail-Server auf seine schwarze Liste zu setzen und die Annahme von Mails von dort generell zu verweigern.
Warum Roaring Penguin Software die Ergebnisse zu einem Fazit verallgemeinert, dass Spam von Freemail-Providern zunehme, bleibt unklar. Die präsentierten Zahlen geben es jedenfalls nicht her. Im Gegenteil: Es fällt auf, dass der ebenfalls erfasste Spam-Anteil bei Yahoo und Hotmail über den Beoabachtungszeitraum hinweg weitgehend konstant bleibt. Somit liegt es nahe, dass die beobachtete Zunahme an Spam bei Google Mail mit dem erst kürzlich gelungenen Knacken von Google Captchas zusammenhängt. Damit ist es Spammern möglich, automatisiert Google-Mail-Accounts für den Spam-Versand zu erstellen. Vielleicht vermieden die Pinguine es, diesen Zusammenhang herzustellen, um sich von den damals berichtenden Konkurrenten WebSense und MessageLabs abzuheben. Letzterer konstatierte bereits im März eine Verdoppelung des Google-Mail-Anteils am Spam.
Google verfeinert zwar im Interesse seiner Kunden, die unter Phishing und Spam leiden, seine Filter für eingehenden Unrat kontinuierlich. Beim Filtern dessen, was die Google-Server verschicken, gerät der Suchmaschinenriese aber offenbar immer weiter ins Hintertreffen. Erst kürzlich zeigten Forscher, dass sich Googles Filter gegen den Massenversand von E-Mails leicht umgehen lassen.(Quelle:Heise.de)

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