Montag, April 07, 2008

Klick mich, ich bin kostenlos und habe mit Sex zu tun! - Verkehrte Netzwelt: Die 20 besten Porno-Seiten










Klick mich, ich bin kostenlos und habe mit Sex zu tun!

The Internet is for Porn" - ob es sich dabei nun um geflügelte Worte oder eine ausgelutschte Redewendung handelt, sei einmal dahingestellt. Fakt ist: Im Online-Dickicht von Schmuddelseiten hochwertige und kostenlose Inhalte zu finden, bleibt schwierig. Tja, und jetzt folgen die 20 heißesten Porno-Websites, handverlesen vom netzwelt-Redakteur Ihres Vertrauens? Leider nein, Sie haben sich lediglich von Überschrift, Teaser und Ihrer Neugier dazu verleiten lassen, diese Verkehrte Netzwelt anzuklicken. Aber fühlen Sie sich bitte nicht ausgenutzt, ertappt oder vor den Kopf gestoßen - das war volle Absicht und dient einem höheren Zweck.

Denn die Tatsache, dass Sie Ihre begrenze Online-Zeit diesem Artikel gewidmet haben, liegt an einer kurios-erfolgreichen Kombination aus nackter Haut, Zahlen und dem Wörtchen "kostenlos". Diese Verkehrte Netzwelt möchte das Phänomen näher beleuchten und hat sich dafür die drei Klickgaranten selbst zunutze gemacht.

Draufgeklickt 1: "Sex"

Sex und nackte Tatsachen sind in der Medienwelt nicht nur bloße Unterhaltung, sondern die Triebfedern ganzer Industriezweige. Der VHS-Sieg über Betamax - alles Zufall? Handy-Videos - ernsthaft für Kinofilme? Immer schnellere DSL-Leitungen - für flotten Seitenaufbau?

Da gibt es spezielle Porno-Browser, einen Sex-Trend in Computerspielen und ganze Abmahnwellen gegen das Filesharing expliziter Inhalte. Einige dieser Facetten hat netzwelt bereits in einem Pornografie-Special betrachtet. Sexuelles treibt also nicht nur die Industrie, sondern auch den Finger zum Klicken an.

Die Anonymität des Internets hilft, die nach wie vor existierende Schamgrenze des Themas zu überwinden und alles aufzurufen, was nicht bei drei offline ist. Nicht umsonst boomen Portale wie YouPorn oder PornoTube trotz aller Gegenmaßnahmen der Mitbewerber. Kein Wunder, denn von "Sex clicks" zu "Sex sells" ist es nur ein kurzer und enorm lukrativer Schritt.

Draufgeklickt 2: "Kostenlos"

Was nix kostet, ist auch nix - davon kann im Internet keine Rede sein. Preisvergleiche und Foren sind stets auf der Jagd nach dem Tiefstpreis, Verkäufer werben mit Umsonst-Aktionen. Die Bereitschaft, für Musik Geld zu bezahlen, sinkt stetig. Und auch Freeware ist und bleibt ein Dauerbrenner.

Lockt eine Überschrift also mit kostenlosen Inhalten, fackeln viele Nutzer nicht lange: Denn die Zeit und Mühe, einen Klick durchzuführen, wird oft vernachlässigt. Zudem hat die Werbung es geschafft, dem "Kostenlosen" auch immer den Unterton des "zeitlich Begrenzten" mit auf den Weg zu geben. Wer also nicht schnell genug anklickt, verpasst möglicherweise das Schnäppchen seines Lebens. Oder entdeckt die Porno-Seite erst, wenn sie bereits kostenpflichtig ist - um im Bild zu bleiben.

Draufgeklickt 3: "Zahlen"

Das dritte Phänomen: Zahlen ziehen die Maus geradezu magisch an. Die fünf schnellsten, die zehn wichtigsten oder eben wie hier die 20 besten. Woher rührt aber dieses gesteigerte Interesse, sobald eine Nummer in der Überschrift auftaucht? Die Antwort: Struktur und Endlichkeit.


Was so pseudo-wissenschaftlich klingt, ist schnell erklärt: Durch die Nummerierung wird der Leser durch den Artikel oder ein vergleichbares Medienerzeugnis geführt - Schritt für Schritt mit portionierten Informationen. Diese Art der Wissensvermittlung empfindet der Nutzer als angenehm, er wird von den Zahlen des Artikels quasi an die Hand genommen und findet sich im Thema zurecht.

Auch Endlichkeit spielt eine wichtige Rolle: Geht es um die "besten 20", beginnt der Artikel bei Platz 20 und endet bei der 1. Der Leser weiß also bereits vorher, auf welche Informationsmenge er sich einlässt und hat zudem die Gewissheit, dass nach dem ersten Platz auch wirklich Schluss ist. Außerdem locken Superlative und Spitzenpositionen seit jeher.

In diesem Sinne...

...vielen Dank für Ihre Kooperation. Natürlich haben die Schlüsselreize Sex, Zahlen oder Geldsparerei in den meisten Fällen kein niederen Beweggrund, für den sich jemand schämen müsste. Ausschlaggebend ist hier vielmehr die Neugier: "Die besten 20 Porno-Seiten" auf netzwelt - dürfen die das, trauen die sich das, was haben die wohl gefunden, wer mag auf dem ersten Platz sein? Fragen über Fragen, ohne Klick nicht zu beantworten.

Und das Schöne bei Neugier: Man weiß nie, ob sich die schlüpfrigen Inhalte nicht doch vielleicht direkt hinter dem nächsten Link verstecken. (Quelle:Heise.de)



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