Internationalisierte E-Mail: Post für Hänschen.at.Müller.de
Die Internet Engineering Task Force (IETF) veröffentlichte in der vergangenen Woche drei zentrale Dokumente für die Standardisierung des E-Mail-Versands mit Zeichen außerhalb des gewohnten englischen (ASCII-)Zeichensatzes. Statt nur der eigentliche Text der E-Mails sollen sich damit auch die Adressen mit chinesischen Zeichen, französischen Akzenten oder deutschen Umlauten schreiben lassen können. Eine Mailadresse wie "hänschen.müller@meinmailprovider.de" wäre damit möglich. Allerdings stöhnen Vertreter bei Providern: Um künftig den Unicode-Standard UTF-8 statt des bislang üblichen American Standard Code for Information Interchange (ASCII) zur generellen Mailsprache zu machen, bedürfte es einer wahren "Upgrade-Mania".
RFC 5335 spezifiziert die Nutzung von UTF-8 in praktisch allen Mailheader-Teilen. Notwendig dafür sind Veränderungen an SMTP-Clients, an SMTP-Servern, bei Mail User Agents (MUA), bei der Software für Mailinglisten und bei Gateways zu anderen Medien, außerdem überall dort, wo E-Mail sonst verarbeitet oder weitertransportiert wird. RFC 5336 sorgt für die notwendige Erweiterung des Mailtransportprotokolls SMTP. Die Erweiterung wird auf Protkollebene mit dem Label UTF8SMTP gekennzeichnet.
Eine Art "Rettungsfallschirm" in Form eines neu einzuführende Headerfelds in der E-Mail soll dafür sorgen, dass UTF8-E-Mails weich landen, wenn sie auf dem Weg zum Empfänger durch nicht aufgerüstete Systeme blockiert werden. Die "AltAddress" ist eine reine ASCII-Adresse. Erst einmal soll die AltAddress allerdings nicht grundsätzlich als Kanal für einen zweiten Zustellungsversuch verstanden werden, sondern eher zur Absicherung notwendiger Rückmeldungen.
RFC 5337 schließlich soll korrekte Meldungen zum Auslieferungsstatus der Nicht-ASCII-Mails sichern. Es müsse dabei auch möglich sein, die korrekte Adresse des nicht erreichbaren Adressaten zurückzumelden, auch nachdem der Weitertransport abgelehnt wurde. An einer Reihe von "Downgrade-Mechanismen" für die einzelnen Headerfelder und den Mailumschlag (Envelope) bastelt die Arbeitsgruppe E-Mail Address Internationalization (EAI) noch. Soweit möglich sollen ursprüngliche Headerinformationen "eingepackt" und konserviert werden.
Die verschiedenen Schritte werden den Mailtransport deutlich komplexer machen. Für einige Beschäftigung, gar eine regelrechte "Beschäftigungstherapie" für die Mailbranche sei damit gesorgt, meint ein Beobachter. Positiv gewendet bedeute das allerdings wohl auch einige Jobs für die Autoren von Mailsoftware und Administratoren.
Bei der .de-Registry DeNIC sieht man internationalisierten E-Mails allerdings gelassen entgegen. "Da können wir eigentlich nicht viel tun", meinte DeNIC-Sprecher Klaus Herzig. Mehr Aufmerksamkeit widmet man dagegen dem ebenfalls bei der IETF vorbereiteten Update des Standards für internationalisierte Domains (IDNA). "Wir sind damit nicht so glücklich, weil es dabei keine Rückwärtskompatibilität gibt", erklärte Herzig. Allerdings will man sich vonseiten des DeNIC dann, wenn das IDNA-Nachfolgeprotokoll kommt, dafür starkmachen, dass auch das bislang unterschlagene "ß" auf die Liste der zugelassenen Zeichen kommt. Wegen der mangelnden Rückwärtskompatibilität erwäge man beim DeNIC, noch einige Zeit mit der Umstellung zu warten. Sobald man davon ausgehen könne, dass der neue Standard stabil und von Registraren und Providern übernommen worden sei, wolle man auch das "ß" einführen.
Bei internationalisierter E-Mail rechnen Experten, dass insbesondere die chinesischen Registries in China und Taiwan für eine rasche Einführung sorgen. Vertreter von CNIC und TWNIC gehören zu den Autoren der Standards. Chinesische Nutzer müssen derzeit E-Mails an bereits internationalisierte, chinesischsprachige Domains halb in ASCII (links vom @) und halb in chinesischen Zeichen (rechts vom @) schreiben.
RFC 5335 spezifiziert die Nutzung von UTF-8 in praktisch allen Mailheader-Teilen. Notwendig dafür sind Veränderungen an SMTP-Clients, an SMTP-Servern, bei Mail User Agents (MUA), bei der Software für Mailinglisten und bei Gateways zu anderen Medien, außerdem überall dort, wo E-Mail sonst verarbeitet oder weitertransportiert wird. RFC 5336 sorgt für die notwendige Erweiterung des Mailtransportprotokolls SMTP. Die Erweiterung wird auf Protkollebene mit dem Label UTF8SMTP gekennzeichnet.
Eine Art "Rettungsfallschirm" in Form eines neu einzuführende Headerfelds in der E-Mail soll dafür sorgen, dass UTF8-E-Mails weich landen, wenn sie auf dem Weg zum Empfänger durch nicht aufgerüstete Systeme blockiert werden. Die "AltAddress" ist eine reine ASCII-Adresse. Erst einmal soll die AltAddress allerdings nicht grundsätzlich als Kanal für einen zweiten Zustellungsversuch verstanden werden, sondern eher zur Absicherung notwendiger Rückmeldungen.
RFC 5337 schließlich soll korrekte Meldungen zum Auslieferungsstatus der Nicht-ASCII-Mails sichern. Es müsse dabei auch möglich sein, die korrekte Adresse des nicht erreichbaren Adressaten zurückzumelden, auch nachdem der Weitertransport abgelehnt wurde. An einer Reihe von "Downgrade-Mechanismen" für die einzelnen Headerfelder und den Mailumschlag (Envelope) bastelt die Arbeitsgruppe E-Mail Address Internationalization (EAI) noch. Soweit möglich sollen ursprüngliche Headerinformationen "eingepackt" und konserviert werden.
Die verschiedenen Schritte werden den Mailtransport deutlich komplexer machen. Für einige Beschäftigung, gar eine regelrechte "Beschäftigungstherapie" für die Mailbranche sei damit gesorgt, meint ein Beobachter. Positiv gewendet bedeute das allerdings wohl auch einige Jobs für die Autoren von Mailsoftware und Administratoren.
Bei der .de-Registry DeNIC sieht man internationalisierten E-Mails allerdings gelassen entgegen. "Da können wir eigentlich nicht viel tun", meinte DeNIC-Sprecher Klaus Herzig. Mehr Aufmerksamkeit widmet man dagegen dem ebenfalls bei der IETF vorbereiteten Update des Standards für internationalisierte Domains (IDNA). "Wir sind damit nicht so glücklich, weil es dabei keine Rückwärtskompatibilität gibt", erklärte Herzig. Allerdings will man sich vonseiten des DeNIC dann, wenn das IDNA-Nachfolgeprotokoll kommt, dafür starkmachen, dass auch das bislang unterschlagene "ß" auf die Liste der zugelassenen Zeichen kommt. Wegen der mangelnden Rückwärtskompatibilität erwäge man beim DeNIC, noch einige Zeit mit der Umstellung zu warten. Sobald man davon ausgehen könne, dass der neue Standard stabil und von Registraren und Providern übernommen worden sei, wolle man auch das "ß" einführen.
Bei internationalisierter E-Mail rechnen Experten, dass insbesondere die chinesischen Registries in China und Taiwan für eine rasche Einführung sorgen. Vertreter von CNIC und TWNIC gehören zu den Autoren der Standards. Chinesische Nutzer müssen derzeit E-Mails an bereits internationalisierte, chinesischsprachige Domains halb in ASCII (links vom @) und halb in chinesischen Zeichen (rechts vom @) schreiben.
Labels: Internationalisierte E-Mail: Post für Hänschen.at.Müller.de
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]
<< Startseite