Mittwoch, August 16, 2006

Von der allmählichen Verfettung der Menschheit

Ein heikles Thema, denn wer gibt sein Übergewicht schon gern zu. Erstmals soll es nun mehr übergewichtige und fette Menschen als unterernährte geben.
Schon länger warnen Forscher vor einer zunehmenden Verfettung der Menschheit. 1997 hatte die WHO Fettleibigkeit (Adipositas) zu einer Epidemie erklärt. Nicht nur in den Industrieländern, sondern auch in den armen Ländern werden die Menschen älter und dicker. Mehr als eine Milliarde Menschen seien übergewichtig oder fett, während es auf der Welt etwa 800 Millionen Menschen gibt, die unterernährt und vom Verhungern bedroht sind. Erstmals gibt es damit mehr übergewichtige als unterernährte Menschen. Zudem geht die Zahl der unternährten Menschen allmählich zurück. Also eigentlich ein gutes Zeichen dafür, dass es mehr Menschen offenbar besser geht. "Fettleibigkeit ist jetzt die Norm weltweit", sagt Popkin, "und Unterernährung ist nicht mehr dominant, auch wenn sie in einigen Ländern noch wichtig ist und in vielen anderen bestimmte Bevölkerungsgruppen trifft." Zum Thema gibt es hier noch viel mehr zu lesen!

1 Kommentare:

Anonymous Anonym meinte...

Der Spruch „wir sind, was wir essen“ könnte bald möglicherweise erweitert werden in „wir und unsere Kinder sind, was wir essen“. In diesem Fall geht es darum, dass Kinder von übergewichtigen Müttern im Erwachsenenalter häufig ebenfalls ein Gewichtsproblem haben.

Wissenschaftler um den Biochemiker Prof. Mulchand Patel von der Universität in Buffalo, USA, haben in Tierversuchen mit Ratten einige interessante Beobachtungen zum Thema Übergewicht bei Müttern und ihren Nachkommen gemacht. Laut Patel hat bereits die Umgebung im Mutterleib einen entscheidenden Einfluss darauf, ob das Kind im Erwachsenenalter zur Fettleibigkeit neigt.

Patel und seine Kollegen konnten zeigen, dass Rattenjungen von übergewichtigen Müttern direkt nach der Geburt überhöhte Insulinspiegel aufweisen, obwohl das Gewicht und die Blutzuckerspiegel bei den Neugeborenen im Normalbereich liegen. Ebenso stellten die Wissenschaftler bei den Rattenjungen Veränderungen im Hypothalamus fest – der Gehirnregion, die für die Regulierung des Appetits zuständig ist.

Nach der Geburt normalisierten sich die Insulinspiegel der Rattenjungen zunächst wieder. Allerdings zeigte die Bauchspeicheldrüse weiterhin eine deutliche Tendenz zur Überproduktion von Insulin, wenn die Tiere kohlenhydratreich ernährt wurden. Selbst die Ratten, die sofort nach der Geburt eine „normale“, gesunde Kost erhalten hatten, entwickelten spätestens als „Erwachsene“ Übergewicht.

Auf den Menschen übertragen würden diese Untersuchungsergebnisse bedeuten, dass übergewichtige Schwangere bei ihren noch ungeborenen Kindern im Mutterleib bereits eine Programmierung zur Fettleibigkeit auslösen können. Patel und seine Kollegen vermuten, dass dieser Teufelskreis vermutlich nur unterbrochen werden kann, wenn vor einer Schwangerschaft Übergewicht und Insulinresistenz soweit wie möglich reduziert werden.

(Quelle: Experimental Biology Meeting, San Diego, April 2005)

7:39 PM  

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